Volltext: Berufszufriedenheit der Lehrpersonen im Fürstentum Liechtenstein im Fokus von Schulgeschichte und Schulentwicklung

2. DAS FORSCHUNGSFELD 
Einleitend soll das Forschungsfeld und seine Besonderheiten kurz umrissen werden. 
2.1 DAS FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN - ECKDATEN EINES KLEINSTAATES 
Da es sich beim Forschungsfeld gleich um ein ganzes Staatsgebiet handelt, sollen hier in 
aller gebotenen Kürze einige Eckdaten vorangestellt werden. © 
Das 160 km2 grosse Liechtenstein ist mit rund 37'000 Einwohnern der kleinste der deutsch- 
sprachigen Staaten. Es handelt sich um den sechstkleinsten Staat der Welt; der Ausländer- 
anteil betrágt rund 35 Prozent, somit verbleiben rund 20'000 liechtensteinische Staatsbürger. 
Das Fürstentum, in dem es nur 11 Gemeinden gibt, ist eine ,konstitutionelle Erbmonarchie 
auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage" (Art. 2 der Verfassung von 1921) und be- 
steht in seinen heutigen Grenzen seit mehr als 300 Jahren. Das Staatsoberhaupt residiert 
erst seit 1938 im Land. 
Das traditionell katholische Land blieb von den Kriegshandlungen des Ersten und Zweiten 
Weltkrieges verschont. Das Frauenstimmrecht wurde erst im Jahr 1984 eingeführt. 
Liechtenstein pflegt historisch sehr enge Beziehungen mit seinen beiden Nachbarstaaten, 
Schweiz und Osterreich. Da ist einerseits die historische Verflochtenheit mit der Donau- 
Monarchie: Liechtenstein galt als ,reichsunmittelbares" Territorium, die Zoll- und Währungs- 
union mit dem ,Kaiserthum Ósterreich" hielt bis 1919. Bis dahin wurde das Land auch weit- 
gehend von Österreich aus verwaltet; das ,Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch" (ABGB) 
stellt heute noch die wichtigste Grundlage des liechtensteinischen Zivilrechts dar." 
Mit der Schweiz ist Liechtenstein besonders durch den 1924 in Kraft getretenen Zollvertrag 
wirtschaftlich eng verbunden. Der Schweizerfranke ist seither Landeswáhrung. 
Liechtenstein ist seit 1990 Mitglied der Vereinten Nationen (die Schweiz folgte erst 12 Jahre 
später) und — aufgrund einer Volksabstimmung — seit 1995 Mitglied des Europaischen Wirt- 
schaftsraums (EWR), wéhrend das Schweizer Stimmvolk den EWR-Beitritt zuvor abgelehnt 
hatte. Dies brachte — neben dem Zollvertrag mit der Schweiz — eine deutliche Annäherung 
an die Europäische Union mit sich und wurde als Stárkung der Souveránitát interpretiert.'? 
  
19Die Daten sind Onlineinformationen des Tourismusverbandes und der Liechtensteinischen Landes- 
verwaltung, Amt für Statistik, entnommen (Onlineverzeichnis 1 und 2) 
vergl. Berger 2005 (Onlineverzeichnis 3) 
'?vergl. Gemperli 2014: So funktioniert ein 36000-Seelen-Staat, NZZ-Artikel vom 9. 5.2014 (Online 
verzeichnis 4) und die Ausführungen der Aussenministerin, Aurelia Frick, zu: Prioritáten der Liech- 
tensteinischen Aussenpolitik. Bericht des Ressorts Ausseres vom Dezember 2012, S.7 Onlinever- 
zeichnis 5)
	        

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