Volltext: Die (Selbst-)Darstellung Liechtensteins im Ausland

Dass die Regierung die Teilnahme grundsätzlich befürworte, liege dabei „auch im Interesse 
der OLMA, welche dadurch einen gewissen Ausgleich zu den mutmasslichen Auswirkungen 
der EXPO auf die Messe 1964 [...]“ erhalte.'”* Und auch der Verwaltungsrat soll ähnlich 
wie die Direktion über den positiven Bescheid der Regierung „seiner Freude und 
Befriedigung Ausdruck verliehen“ haben. 
Zugleich zeigte sich die OLMA-Leitung gegenüber einer Beteiligung Liechtensteins in 
mehrerlei Hinsicht kompromissbereit. So wurde Liechtenstein bei der OLMA 1952 die 
Durchführung einer industriellen Ausstellung ermóglicht, wáhrend sich die Leitung bei der 
Finanzierung grosszügig erwies: Die Messe-Leitung akzeptierte für die Ausstellung 1952 
eine Reduktion der finanziellen Beteiligung Liechtensteins von den ursprünglich vor- 
gesehenen 15000 Franken auf 10000 Franken.'> Aber auch bezüglich OLMA 1964 wurde 
bereits bei der Einladung darauf hingewiesen, dass die Kostenverteilung dhnlich wie im Jahr 
1952 erfolgen sollte. ^ 
Bei der Weltausstellung 1958 ist ein áhnliches Vorgehen wie bei der OLMA erkennbar: 
Liechtenstein gehörte zu jenen Ländern, mit welchen Belgien diplomatische Beziehungen 
unterhielt, sodass der belgische Konsul in Liechtenstein — im Auftrag der belgischen 
Regierung — die Einladung aussprach. ^ Die Einladung erfolgte damit im Gegensatz zu den 
vorangegangenen Weltausstellungen ohne direkte Interventionen Liechtensteins. 
Trotz der Erlassung von mehreren Reglementen für die Planung und Durchführung der 
Weltausstellung durch die belgische Ausstellungsleitung, an denen sich die Beteiligungen zu 
orientierten hatten, zeigten sich auch die Weltausstellungsverantwortlichen teilweise kom- 
promissbereit — beispielsweise was die Einhaltung von Terminen betraf. ? 
Zugleich sollte 
jedoch gerade die Wahl des Standortes des Liechtenstein-Pavillons beweisen, dass nicht alle 
Wünsche Liechtensteins erfüllt wurden. "^? 
  
1? AOM, Protokolle und Unterlagen 1944-1967, Protokoll der Sitzung des Verwaltungsausschusses der 
Genossenschaft OLMA St. Gallen vom 2. Dezember 1963, 13.12.1963, S. 2. 
Ebd. 
P^ LLA, RF 292/021, Schreiben des OLMA-Direktors Schenker an den liecht. Regierungschef-Stellvertreter 
Büchel, 16.09.1963. 
P5 TLLA, RF 264/257, Amtsvermerk der liecht. Regierung bezüglich Verhandlungen mit OLMA -Direktor 
Schenker und Giezendanner, 09.01.1952. 
9 vgl. LLA, RF 292/021, Schreiben des OLMA-Direktors Schenker an die liecht. Regierung bezüglich 
Einladung, 16.07.1963. 
177 Vgl. LLA, RF 272/324, Schreiben des belgischen Konsuls in Liechtenstein Feldheim an die liecht. 
Regierung, 20.12.1954. 
155 vg]. insbesondere o.V., Protokoll über die ôffentliche Landtagssitzung vom 20. Juli 1956, in: LVa, 
01.09.1956, S. 1; oder für Zeitdruck im Allgemeinen vgl. LLA, RF 272/324, Schreiben des liecht. 
Organisationsleiters an Architekten Rheinberger, 19.07.1956. 
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