hierfür kann sein, dass sich in Deutschland in jeder Großstadt eine Öffentliche Bibliothek
befindet, wo die Bevölkerungsdichte allgemein höher und die Öffentlichen Bibliotheken
in der Regel größer sind als in den Zwergländern. So bleiben die Wege zu den
Öffentlichen Bibliotheken in der Regel kürzer und es können mehr Menschen bedient
werden. Die Anzahl Öffentlicher Bibliotheken in Andorra, Liechtenstein und Malta
liegen allesamt zwischen 1,01 und 1,32 pro 10.000 Einwohner. Sie sind dementsprechend
in Ordnung, weil ca. eine Bibliothek für 10.000 Einwohner ausreichend ist.
Was die Vollzeitangestellten in den Öffentlichen Bibliotheken betrifft, so können hier
große Unterschiede beobachtet werden. Die höchste Anzahl an Vollzeitäquivalenten
weist Monaco mit 5,82 hauptamtlichen Angestellten auf. Somit ist es das einzige der
beobachteten Länder, das den Richtlinien der IFLA von einem VZÄ pro 2.500
Einwohner" nachkommt. Andorra beschiftigt 3,16 Vollzeitangestellte und Deutschland
liegt hintenan mit 1,33 Vollzeitangestellten.
Anhand der Abb. 14 lásst sich feststellen, dass die Medienanzahl in Liechtenstein mit
über 8 Medien pro Einwohner auffállig hoch ist. Sie beträgt vier mal so viele
Medieneinheiten, als die IFLA vorschlägt (1,5 bis 2,5 Medien pro Einwohner). '?" Malta
und Andorra befinden sich innerhalb der IFLA-Richtlinien mit 1,75 respektiv 2,26
Medieneinheiten pro Einwohner. Deutschland liegt auch hier mit 1,26 Medien pro
Einwohner hinten. Allerdings können diese Zahlen recht logisch erklärt werden. Die
LiLB ist die liechtensteinische Bibliothek mit den meisten Medien. Da in ihren
Jahresberichten die Medien, die dem Pflichtexemplargesetz unterliegen, und die Medien,
die eher für das breite Publikum gedacht sind, nicht einzeln aufgeführt werden, entsteht
eine ungewóhnlich hohe Zahl an Medieneinheiten. In Deutschland reflektiert die Zahl der
Medien pro Einwohner die Zahl der Bibliotheken pro 10.000 Einwohner, die in Abb. 12
dargestellt wird. Wenige Bibliotheken ergeben wenige Medien, auch wenn einzelne
Bibliotheken eine hohe Anzahl an Medien besitzen.Hier fállt auf, dass Deutschland als
Nicht-Zwergstaat, den niedrigsten Wert aufweist.
Bezüglich des Anteils der Kommunen ohne Öffentliche und ohne hauptamtliche
Öffentliche Bibliothek (Abb. 15 und 16) sind Andorra und Monaco gänzlich mit
hauptamtlichen Öffentlichen Bibliotheken abgedeckt. Dabei ist wieder anzumerken, dass
P6 TELA 2011, S. 59.
37 TELA 2011, S. 50.
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