Volltext: Die Römer im Territorium des heutigen Fürstentums Liechtenstein anhand des Kastell Schaan

sich hierbei um ein wichtiges Stück römisches Erbgut. Eine Strasse davon zog von Mailand 
nach Como („Comum“), von dort über den Maloja oder den Septimer in Richtung Chur. 
Diese Strasse wurde wie die römische Strasse von Mailand über den St.Bernadiner nach Chur 
zu einer sehr wichtigen Nord-Süd-Fernstrasse. Man erkennt dabei auch, dass dabei Chur, also 
die Hauptstadt der „provincia Raetiae prima“, das erste Etappenziel ist. Von Chur aus führte 
zunächst nur eine Strasse nach Sargans (römischer Erzgewinn), wo sie sich zweigte: die eine 
führte über den Walensee in die Innerschweiz, die andere führte über das Territorium des 
heutigen Liechtensteins zuerst nach Bregenz und nach Augsburg. 
Karte/Abbildung 9: Ausschnitt aus der Peutingerische Karte, der die römische Strasse 
zwischen Chur und Bregenz beschreibt” 
Auf dieser Abbildung ist die Strecke Chur Bregenz mit 51 Meilen (1,5 Km) angegeben. 
Zwischen diesen beiden Orten sind auf der Karte noch zwei weitere angeben, nämlich 
,Clunia*, das mit dem heutigen Brederis gleichgesetzt wird, und ,, Magia". Umstritten bis 
heute ist diese Bezeichnung, denn zuerst glaubte man an Maienfeld, nach den Ausgrabungen 
in Schaan dachte man an das Kastell Schaan. Doch wegen der wortgeschichtlichen 
Verwandtschaft zwischen ,,Magia^ und Maienfeld glaubte man eher an diese Koinzidenz. 
Georg Malin in seinem Artikel „Das Gebiet Liechtensteins unter römischer Herrschaft“ 
versucht darzulegen, dass es sich bei ,Magia“ um Mäls in Balzers handelt. Ich werde diese 
These weder untermauern noch anschwärzen, da es einfach zu wenig archäologische Funde in 
Mäls gibt. Georg Malin skizzierte den vermutlichen Weg der römischen Strasse durch das 
heutige Fürstentum. Wie man auf dieser Karte erkennt, setzt Malin Georg „Magia“ mit Mäls 
gleich. Aber es gibt noch einen interessanteren Punkt, nämlich die Präsenz von 
Abzweigungen von der Hauptstrasse Chur-Bregenz: zum Beispiel die Abzweigung zwischen 
der militärischen Anlage direkt an der Strasse und der Siedlung im Schellenberg. 
Dies zeigt deutlich an, dass im Allgemeinen entlang der römischen Strassen und im 
Speziellen an der Verbindung Chur-Bregenz Kastelle bzw. Warten und kleinere Burgen er- 
richtet wurden, um diese zu schützen. 
3.5. Strategische Bedeutung des Kastell Schaan 
  
* Les voies romaines. Guide romain de voyage, édité par l'Office national suisse du tourisme, S. 68. 
?! vgl. 5. Anhang: Rómische Strassen in Liechtenstein (Karte/Abbildung 10) 
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