Die LIECHTENSTEINISCHE GMBH
HOCHSCHULE
LIECHTENSTEIN
1 Die Geschichte der GmbH in Liechtenstein
1.1 Die Einführung der GmbH in Liechtenstein
Die Geseilschaftsform der GmbH wurde in Liechtenstein mit dem Perso-
nen- und Gesellschaftsrecht (PGR)? im Jahre 1926 eingeführt. Bereits vor
der Einführung des PGR hatten Personen schon mehrfach versucht, in
Liechtenstein eine GmbH zu gründen. Dies war jedoch aufgrund der feh-
lenden gesetzlichen Grundlage bzw. aufgrund des Vorliegens eines blossen
Gesetzesentwurfes nicht móglich?.
Die GmbH war bei ihrer Einführung in Liechtenstein im Jahre 1926 inter-
national eine neuere Rechtsform, die, ausgehend von England, ihre
Verbreitung durch die Welt angetreten hatte. Kurz vor Einführung der
GmbH in Liechtenstein, wurde dieselbe beispielsweise in Frankreich einge-
führt. In Italien und Belgien waren lediglich Entwürfe vorhanden. Die
damaligen liechtensteinischen Bestimmungen über die GmbH lehnten sich
an den schweizerischen Entwurf des OR von Arthur Hoffmann von 1923",
an das deutsche und teilweise auch an das österreichische Gesetz, an''.
1.2 Die Novellierungen der Bestimmungen über die GmbH
Über Jahrzehnte blieben die Bestimmungen über die GmbH unangetastet
und es fanden keine Novellierungen statt. Erst in der jüngeren Vergan-
genheit, insbesondere durch den Beitritt Liechtensteins zum EWRA,
wurden einzelne Normen des GmbH Rechts novelliert. Es wurden die fol-
genden Ánderungen vorgenommen:
8 Personen- und Gesellschaftsrecht vom 20. Januar 1926, LGBl. 1926 Nr. 4, LR 216.0.
? kB, 28.
1? Náheres zum Entwurf Hoffmann bei MARXER, 61 f.
H KB, 28; MARXER, 99.
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