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existiert“953; das Wirtschaftsvertragsrecht bliebe zwar „schweizeri-
sches Staatsrecht"95^, es sei jedoch , Vólkerrecht, das ... mit dem je-
weiligen eidgenóssischen Recht identisch ist"9955. In ,unspezifischer
Weise" kónne ,von abgeleitetem, sekundárem oder Vólkerrecht im
weitesten Sinne“ 956 ausgegangen werden. „Genuines Gemeinschafts-
recht“ könne es jedoch nur schon deshalb nicht sein, weil es in sei-
nem Inkraftsetzungsverfahren keine „völkerrechtlich formale Gleich-
ordnung“957 zwischen Liechtenstein und der Schweiz gebe.
Nach Loebenstein handelt es sich beim Wirtschaftsvertragsrecht
um durch einen liechtensteinischen Rezeptionsakt übernommene
und damit „nach den Verfassungsgrundsätzen der LV erzeugte in-
nerstaatliche Normen", die durch den Staatsgerichtshof „auf ihre Ver-
fassungs- und Gesetzmässigkeit nach inländischem liechtensteini-
schen Recht geprüft werden“°58 könnten.
Thiirer bezeichnet das Wirtschaftsvertragsrecht ,stricto sensu"
als ,liechtensteinisches Recht"959?; nach Wille handelt es sich bei die-
sem um ,schweizerische Rechtsvorschriften"980, Biüchel spricht mehr
oder weniger sybillinisch davon, dass ,die aufgrund des ZV in
Liechtenstein anwendbaren Rechtsakte ... als materielles Schweizer
Recht in Liechtenstein ihren Geltungsgrund im Vólkerrecht (ha-
ben)/961, Frick begnügt sich mit einem Hinweis darauf, dass , die ver-
fassungsgerichtliche Praxis zur ... Rechtskraft des ... sog. abgeleite-
ten Rechts ... keineswegs gefestigt (ist)“962; die „Rechtskraft der in
Liechtenstein aufgrund des Zollvertrages anwendbaren Rechtsakte”
werde „nicht einheitlich beurteilt983, Zusammenfassend kónne je-
doch festgehalten werden, dass das Wirtschaftsvertragsrecht ,je nach
Gewichtung ... unterschiedlich qualifiziert wird: nach seinem Gel-
tungsgrund als Vólkerrecht, nach seiner Ausrichtung als liechtenstei-
Malunat (Spannungsfeld) S. 190.
Malunat (Implikationen) S. 359.
Malunat (Spannungsfeld) S. 190.
Malunat (Implikationen) S. 359.
Malunat (Spannungsfeld) S. 163.
Loebenstein (Besonderheiten) S. 25.
Thürer (Vélkerrechtsordnung) S. 102 (Kursivstellung durch den Verfasser).
Wille (Normenkontrolle) S. 212. Anderslautend ders. (Normenkontrolle) S. 263 unter Berufung
auf Batliner (Beziehungen) S. 21 (Fussnote 61).
Büchel (Beziehungen) S. 1084.
Frick (HGF) S. 108.
Frick (HGF) S. 111.
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