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ihn zugehend) ich bin halt ein grober Knochen, gleich bereit
zuin Dreinschlagen. And wie mir Roswitha Eure Sache
erzählte, da dachte ich nicht mehr, da lief ich nur her,
um Euch zu suchen und — jetzt kann ich erst wieder
denken, jetzt sehe ich erst ein, wie brav, wie wacker Ihr
seid. Gegen eine so tief wurzelnde Liebe ankämpfen
meiner Treu, ich könnte es auch nicht. Aber Ihr
gebt Euch Mühe, Euch zu meistern und seid offen
und ehrlich gegen den, der auch Anrechte aus die
Maid hat. Verzeiht mir!
Wirnt: Verzeiht auch Ihr mir und glaubet mir nein,
glaubet Eurer Braut sie sprach die Wahrheit und
Ihr habt mißverstanden.
Königseck: Verzeiht mein Mißtrauen! Ich schäme mich
wirklich. — Aber recht blöde Kerle sind wir doch! Wir
uns selbst innerhalb der Burg die Schädel einhauen,
statt Schulter an Schulter denen draußen!! Aber jetzt,
Ritter, ein Kriegsmann macht nicht viele Worte auf
Du und Du! Jetzt kennen wir uns erst so recht. Du
bist ein goldener Bursche; mein Mädchen hat recht!
Wirnt (trübe lächelnd): Ich danke dir, Lans. Du ehrst
mich zu sehr. Erst nanntest du mich einen Teufel und
wolltest mich zur Äölle schicken, und jetzt wäre ich, wenn
man deinen Worten glauben dürfte, ein richtiger Engel.
Das geht ja rasch bei dir. Aber — auf gute Freundschaft!
Königseck: Auf Leben und Tod!
Wirnt: And nicht wahr, du verstehst jetzt auch meine . . .
Königseck: Du armer, lieber Kerl I Ich werde dir tragen
helfen, dir und Roswitha.
Wirnt: Jetzt verstehen wir uns ganz.
Königseck: Du Armer, Armer . . .
8. Auftritt.
Roswitha (stürmt mit angstvollemAufschrei in den Äof>: E>ans!!
(erstaunt) Ihr beide?
Königseck: Za, Roswithchen, wir beide!
Roswitha: Ihr seid gute Freunde?