Volltext: Der letzte Gutenberger

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Türmer: Iätz ladan si scho weder dia Schlangaböchsa. 
sSchuß) I cjiob, der Schoß ischt uf Guscha ufi! -Sckuß) 
Lind dia Kogla werdand wol morn ain Morga d' Flasche 
nerberger finda. (Schuß) Jäh - das ischt scho besser 
gse. Dia ischt scho in See ichigfloga.*) I sägs jo albig 
ma hat nia usglernt! 
(Schuß; auf dein Wchrgang tosender Jubel.) 
Türmer -aus vollem Äalfe lachend-: Troffahendsi! Io,ganz 
gwöß! Metta nf d'Mur! -Schuß- 
Oswald: Scho weder troffa! Aber dia müand dreckige 
Kanonakogla ha. 's git grusigi schwärzt Mosa! Sächa, 
bringand ebba an Lnmpa uffa, so ka ma abbohal 
Miar wend ka so a Sauerei a üsaram Schloß Hai 
(Die Leute im Äofe rennen lärmend und lachend ab; kommen 
mit Besen, Ofenwischen, Eimern, Bürsten usw. zurück und 
stürmen unter ohrenbetäubendem Sbado auf den Wehrgang,, 
wo der Lärm, unterbrochen durch Schüsse noch einige Zeit anhält.) 
Wolsinger (mit den andern wieder in den Äof herabsteigend): 
's ischt jo ganz lostig gse, aber jeder Spaß muaß a Lora 
ha. Miar wörd 's afocha z' langwilig. 3 lo's jäh allä 
schüssa! Si könd 's jäh scho ! (Alle ab.) 
6. Auftritt. 
Königseck (in höchster Erregung): Es ist zum toll werden, 
was mir meine schluchzende Roswitha erzählt. And 
was für schöne Worte sie drechseln tarn*: Lerzenszwiespalt 
Seelenpein Kämpfen Ringen. . . La, nicht 
zum toll werden, zum Sachen ist es. Er stellt ihr nach, 
sie fühlt sich nicht sicher vor ihm und die liebe, brave 
Maid bildet sich ein - er sei doch ein edler Mann, 
weil sie nicht an eine solche Verworfenheit glauben 
kann. Kann ich's doch selbst kaum glauben! 
Gutenberg, du Genosse so vieler sangesfroher Stunden 
beim Lose du bist es nicht mehr, du bist ein Teufel., 
<Wirnt tritt auf., La, der kommt mir ja wie gerufen. 
7. Auftritt. 
Wirnt: O, käme doch endlich ein feindlicher Sturm oder 
ein Ausfall der Ansern! Ich möchte Ruhe finden im 
Schlachtcngetümnicl nur Ruhe, Ruhe Roswitha,, 
•) Südöstlich des Burgberges war ein sumpfiger See.
	        

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