Volltext: Der letzte Gutenberger

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welligen Schlosse. Bloß eine Magd mag ich nicht 
und im Aebrigen, sie mögen mich ja auch nicht. 
Die haben mich alle der Reihe nach abblitzen lasten -- 
und haben mich ausgelacht. Pah, ich habe kein 
Glück mit den Weibern in diesem verdammten Neste. 
Tut nichts! Deswegen blüht mein Weizen doch. 
O, wenn ihr alle wüßtet, wer der Gras Thüring von 
Rüttinen eigentlich ist! Eigentlich heißt er ja Giacomo 
Campotorre und ist kein rätischer Graf, sondern ein 
ganz gewöhnlicher Mann aus Welschland. f3m Sinter- 
gründe ist ei» Kriegsknecht aufgetreten) Aber ein kluger 
Mann, der immer dort Geschäfte macht, wo solche zu 
machen sind. Ottimamente! Ich komme in dieses 
Schloß, und da bin ich nun und verhandle ganz vor 
sichtig mit den Belagerern verdaminter Kerl, was 
machst du da? 
Kriegsknecht: Ich gehe bloß mal schnell über den Los. sab) 
Thüring: Maladetto soggetto I Du gehst bloß mal 
schnell über den Äof? Ich merke längst, daß ich 
überall von -Aufpassern umgeben bin, aber, Giacomo 
ist vorsichtig. Giacomo sa fingere! Draußen im 
Zwingergärtlein ist ein' Erker. Der paßt vorzüglich 
zu meinen Plänen. Da laß' ich ein Seil hinunter, 
ein paar beherzte Burschen klettern herauf, machen die 
Torwache nieder und das Tor auf und dann wimmelt 
es in die Borburg herein — Gute Nacht, Gutenberg! 
Lind dann kriegt der Giacomo fünfhundert Mark 
Silber auf die ödand! (ab) 
5. Auftritt. 
fDom Wehrgang herunter hört man Schreien und Wafsenlärm) 
Waffenmeister skomml mit Kriegsknechten gesprungen): 
Was geht denn da vor? Stürmen sie? 
Oswald chom Wehrgang): Es ist nichts von Bedeutung. 
Bloß ein paar übermütige Belagerer sind gegen das 
Tor vorgedrungen und wollten es init Aexten einschlagen. 
Denen haben wir aber den Standpunkt so gründlich 
klar gemacht, daß sie nur laufen mußten, was sie laufen 
konnten! In der Aufregung haben sic sogar vergessen 
ihre Acrte wieder mitzunehmen.
	        

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