Volltext: Der letzte Gutenberger

3. Auftritt. 
Donat (kommt mit Roswitha und Praxedis gesprungen, die 
Wundverbände in der Land): Vater, Mutter — meine 
Wunden sind jetzt ganz geheilt. Ich brauche die Ver 
bände nicht mehr. 
Elisabeth: Äerzensjunge I 
Donat: Pah, es war ja auch gar nicht der Mühe wert.— 
wegen den zwei kleinen Ritzern. 
Praxedis: Jetzt bist du wieder schön und lieb. 
Roswitha: Aber, Praxele, wie redest du wieder daher?! 
Ich habe meinen Bruder nie so schön und liebenswert 
gefunden, als im Purpurschmuck seiner Wunden — des 
Mannes schönster Zier! 
(Alle ab; Praxedis kommt noch einmal zurück, um die liegen 
gebliebenen Verbände zu holen.) 
4. Auftritt. 
Thüring lder schon einige Zeit gelauscht hat, hervortretend): 
O, da ist ja meine liebe Tischnachbarin von damals. 
Ich habe Euch lange nicht mehr gesehen. Es wollte mir 
überhaupt fast scheinen, als ob Ihr mich fliehet. 
Praxedis: Kann schon sein. (will fort) 
Thüring: Aber, liebe Fraue, so bleibt doch da! 
Wißt Ihr was? Ich singe Euch zur Unterhaltung ein 
schönes neues Liedchen: 
Kommt der Mai 
Jetzt herbei. 
Bringt er Blumen mancherlei, 
Bring' ich dir, 
Liebchen, hier, 
Bunter Blumen vier . . . 
Praxedis: Ja, ja - ich weiß schon: rot und gelb und 
meinetwegen auch noch schwarz und grün. (er will sie 
umfaffen, sie schlägt ihm ins Gesicht) LInverschämter! Ich 
sag 's der Frau Burgvogt! (ob) 
Thüring: Äo das mir?! O du, das sollst du 
büßen! Ich hätte sie gerne gehabt! Sic wäre mir 
gerade recht gewesen zum Zeitvertreib auf diesem lang- 
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