als Mensch gegen jenen gewalttätigen Habsburger vertei
digte, den bei Vindonissa der Strahl der göttlichen Gerech
tigkeit traf. Wirnt, Wirnt, ermanne dich, erwache aus
deinem rötlichen Schlummer! Wenn du, der Lebende,
schläfst, dann müssen wir, die Toten, für dich wachen
und dich wecken. Wirnt, erwache! Deine Lieder sind
durch viele Länder auf den Klügeln jauchzender Be
geisterung geflattert und haben dir ungezählte freunde
geworben. Suche diese alle zusammen, verschwöre dich
mit ihnen gegen die Gewaltherrschaft der Habsburger,
entreiß ihnen unsern Gutenberg, unser ist er nach
göttlichem und menschlichem Recht.
Kaplan: „Mein ist die Rache" spricht der Äerr! Greife
nicht in seine heiligen Arme! Dein toter Ahne, non
dessen Blut auch in meinen Widern rollt, hat nicht so
zu dir gesprochen. Deine eigenen unreinen Gelüste
hat der Geist alles Bösen in der Gruft Dir zugeraunt.
Wie könnte der Selige, der dem Sreite und Äader
der Welt an den Ort der Ruhe entflohen ist, etwas
anderes wünschen, als Ruhe, Friede und Verzeihung?!
Wirnt: Ja, Äerr, dein sei die Rache! Doch nein,
mein Heiland, nein, nicht Fluch,- Segen, allumfassende
Liebe flehe ich auf diese Burg herab, die für mich alles
birgt, was mir teuer und heilig ist. And wenn jetzt
bald Schlachtenlärm und Waffengetöse um diese Mauern
hallt, dann sollst du mich, Burg meiner Väter, in der
vordersten Reihe deiner Verteidiger sehen, und trifft
mich dann der tätliche Feindesstahl, dann, mein Hei
land und Erlöser, dann will ich es dir sterbend danken,
daß du ein unstätcs, ruheloses Leben zur Ruhe gebracht
hast, an jenem Platze, an den ich im Leben und Tode
hingehöre.