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Burgvogt: Brav, Christa, du bist ein strammer Bub!
stu Welti, ihm die Land reichend- Seines Vaters würdig I
Burgmeier stritt auf-.
Burgvogt: Meine lieben Leute, laßt Euch vom Burg-
meier Cure Stuben anweisen, und laßt Euch zu essen
und zu trinken geben! Sorge gut für sie, Tietbert.
stAlle ab.)
9. Auftritt.
Wirnt (kommt mit dem Burgkaplan): 3a, Barnbühler
die Burg meiner Väter I — Du Burg meiner Väter
wieder bin ich in deinen Mauern, wieder schirmen
deine starken Tore, deine hohen Zinnen, mich, den
heimatlosen. Du Burg meiner Väter doch nicht
meine Burg! ha, wer hat dies Wort gesprochen?
Kann es ein Mann, ein Ritter ertragen? — Ja, er
kann es tragen, denn ich lebe! Zch lebe, bedeckt mit
Schmach und Schande! Wirnt von Gutenberg, ehr
loser, wehrloser Aechtcr du!
Kaplan: Ich habe dich hinuntergeführt in die Gruft
kapelle deiner Ahnen, damit ihr Friede sich auch in
dein friedloses herz senke. And jetzt . . .
Wirnt: Vater, dorthin werde ich Euch nicht mehr folgen!
Ich wage es nicht mehr, vor die Toten hinzutreten, die
in Ehren gelebt haben und in Ehren gestorben sind.
Wenn mein Blick auf den wuchtigen Sarkophagen ruht,
in denen die entschlummerten Gutenbcrger den fried
vollen Trauin vom friedlosen Erdenlcben träumen
dann ist es mir, als ob das weiße Gestein sich zerklüfte
und aus jeder Ritze ein Totenfinger sich hervorrecke,
der verächtlich auf mich zeigt: Sehet, ein Gutenberger
ohne Gutenberg I Der letzte in der Reihe hat mir aus
seiner Grabestiefe herauf zugerufen: Wirnt, schau,
neben mir ist noch Platz! Da hätte mein Sohn liegen
sollen, Alrich von Gutenberg, Aber der ist gestorben
als ein Versehmter, Verbannter. Er ist verscharrt
worden wie ein gehenkter tollwütiger Hund irgendwo,
irgendwann und hat doch weiter nichts verbrochen,
als daß er seine Rechte als Ritter, als Mann, ja nur