Volltext: Der letzte Gutenberger

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3 derna schwer« Zita, wia mar si jeh hend, wo ina alli 
Ogableck Pechkränz und Brandfackla uf da Dächer ha 
ka, wo ma kan Tag 's Lebas secher ischt — tua as wia 
d'Gitzi! (im Lose) Machand daß ar fortkond, oder i mach 
ni Füaß! 
Michel (spottend- O, vielgestrenger Lerr Burgmeier . . . 
Kunert: Burgmeierlein, reg' di net uf, Zurück) 
du zalscht met üs jo albig druf! (alle ziehen sich 
Musikanten: Uesari Köß! Ietz kond üsari Köß I 
Mädeln: Nei, nei, halt, loß mi los — o jegerli 
sächa Du! j^Mädla! 
Hansjörg: Halt, halt, das goht net das sind üsari 
Burgmeier (allein- 's ischt aber o wohr 's ischt a 
grausami Zit. Di vorig Wocha hät ma in ara ganz« 
Nacht a fürigs Schwert öbera ganza Limmel Hera 
gsecha — und jätz ischt scho s' ganz Nhital voll« Eid- 
genossa und der Heini Wolleb zücht sechshundert Ma 
stark vo Chur acha. Guat Nacht, das ka a schönt Soppa 
geh! Mein Gott, mein Gott i könnt lut rära! fheulend ab) 
8. Auftritt. 
(Flüchtlinge aus Balzers ziehen durch das Burgtor, schwer 
bepackt, Kinder an den Künden führend; zuletzt Welti Wol- 
finger, der Schloßlehensmann mit seinem Knaben Christa und 
der Burgvogt-. 
Wolfinger: Herr Burgvogt, ich habe alles getan, was 
Ihr mir anbefohlen habt. 
Burgvogt: Gut, mein treuer Schloßlehensmann! 
Wolfinger: Treu! Ja, das ist mein Stolz, treu zu sein! 
Wie in friedlichen Zeiten, so auch jetzt in bitterer 
Kriegsnot! 
Christa (mit kleinen» Schild und Schwert bewehrt-: Gelt, Herr 
Burgvogt, wenn jätz denn der Tanz losgoht, denn 
komm i o an Sabel ober und a Lanza? 
Burgvogt: Du hast ja schon Waffen! 
Christa: Io, i män net derna, dia Han i bloß selbar 
g'macht. Dia sind bloß zom Hüsla. I möcht derna, 
wia die Großa hend! I well na's denn scho zäga, was 
d'Balzner Buaba för a Schneid hend (rennt „fechtend" 
im L>of umher).
	        

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