Gefahr laufe, wenn man die Centrofag weiter machen
lasse, ein großer Skandal entstehe.
Staatsanwalt: Haben Sie auch in Deutschland in die
ser Angelegenheit mit verschiedenen Herren gesprochen
wegen der Ziehung?
Walser: Es war in der Verwaltungsrats-Sitzung in
Berlin.
Staatsanwalt: Haben Sie damals bei der Verwal
tungsrats-Sitzung aus Liquidation bestanden oder haben
Sie darauf hingearbeitet, daß man vorläufig noch warten
soll?
Walser: Ich weiß es nicht mehr.
Staatsanwalt: Es behaupten hier Leute, daß Sie da
mals gesagt hätten, man solle warten, bis das Rumänische
Geschäft fertig sei, wann und wie man liquidieren solle,
soll man ruhig Ihnen überlassen?
, Walser: Nein, das ist nicht wahr.
Staatsanwalt: Darüber waren Sie sich klar, daß die
Centrofag gänzlich mittellos war?
Walser: Das wußte ich auch nicht; die Herren, die
Buchhalter und Kassier waren, die das angegeben haben,
wußten das besser.
Staatsanwalt: Wieso wußten Sie, daß man nicht zie
hen lassen dürfe?
Walser: Wenn nicht eine genügende Anzahl von Lo
sen verkauft ist, so spielt das Aktien-Kapital von 1 Mil
lion Franken auch keine Rolle; ich habe gewußt, daß sie
nur ein gewisses Quantum Lose verkauft haben. Der
Spielplan der Klassenlotterie hätte es nicht vertragen,
wenn nicht ein großer Prozentsatz von Losen- verkauft
wird, um eventuell nur die ersten Treffer zu decken.
' Staatsanwalt: Dann wußten Sie also, daß sie geldlich
nicht so weit waren?
Walser: Ich wußte, daß nicht die nötige Anzahl von
Losen verkauft war.
Staatsanwalt: Und über die sonstigen Mittel?
Walser: Da war ich nicht genau im Bilde.
Staatsanwalt: In welchem Bilde?
. Walser: Das weiß ich nicht mehr.
Staatsanwalt: Sie haben, dann in Rumänien dieses
Geschäft begonnen mit Hilfe der Barmer-Bank und haben
Thöny zur Ausstellung der Bürgschaft vermocht.- Waren
Sie derjenige, der zu dieser Handlung des Thöny Veran
lassung gegeben hat oder tat das Thöny aus Eigenem
heraus?
Walser: Ich habe gestern dem Herrn Präsidenten über
diesen Punkt genau Bescheid gegeben.
Staatsanwalt: Ich frage Sie nochmals und Sie wer
den wahrscheinlich doch noch darüber Antwort geben müs
sen, hat das Thöny aus Eigenem getan oder auf Ihre
Veranlassung?
Walser: Er hat es weder rein aus eigene: oder rein
aus meiner Veranlassung heraus getan.
Staatsanwalt: Was für ein anderer Beweggrund war
noch maßgebend, daß Thöny das tat?
Walser: Rein, um bei der Sparkassa sanieren zu kön
nen. .
Staatsanwalt: Mit einer Bürgschaft von 300,000 M.
saniert man keine Schuld; Sie haben also Thöny von bit
fern Geschäfte Mitteilung gemacht?
Walser: Selbstverständlich.
Staatsanwalt: Sie haben ihm gesagt, es sei risikolos.
mindestens sehr gewinnoerheißend und dadurch ist Thöny
dazugekommen^ es zu machen; ist das richtig?
Walser: Ich habe das gestern genau zu Protokoll ge
geben.
Präsident: Sie müssen Antwort geben, Walser.
Staatsanwalt: Oder wie ist es?
Walser: Thöny hat die Sache gemacht, weil er so gut
wie ich, das Loch bei der Sparkasta zustopfen wollte.
Staatsanwalt: Kannten Sie damals die wesentlichen
Löcher in der Sparkassa?
Walser: Ja.
Staatsanwalt: Nun sagen Sie mir, aus was für einem
Grunde mußten Sie jetzt diese Sache machen? aus was
für einem Grunde stopften Sie?
Walser: Damit erstens Thöny keine Unannehmlich
keiten hat und die Kassa keinen Verlust.
Staatsanwalt: Also zur Rettung Thöny's.und damit
die Kassa keinen. Berlust habe?
Walser: Ja.
Staatsanwalt: Wenn nun aber diese Geschäfte fehl
gingen, was dann?
Walser: An ein Fehlgehen hat man nicht gedacht.
Staatsanwalt: Warum haben Sie in diesem Falle, ge
meinsam beratend, festgelegt, daß davon niemand etwas
gesagt werde und. daß darüber keine Buchführung geführt
werden solle?
Walser: Darüber hat man nicht beraten.
Staatsanwalt: Daß der Verwaltungsrat von dieser
Sache nicht gewußt hat und auch unmöglich etwas wissen
konnte; war Ihnen das klar?
. Walser: Ja.
Staatsanwalt: Hatten Sie die Meinung, daß der Ver
waltungsrat etwas davon erfahre oder hatten Sie.Ab
sichten, ihn davon nichts erfahren zu lassen.
Walser: Das weiß ich nicht mehr.
Staatsanwalt: Der Kredit war geschaffen. Thöny
sagte Ihnen, daß er wenn Sie jetzt nach Rumänien hin
untergehen, in große Schwierigkeiten kommen könne,
denn wenn diese Sache aufliegt, könnte es sehr unange
nehm werden. Ist das richtig?
Walser: Ich kann mich an das nicht mehr erinnern.
Staatsanwalt: Hat sie Thöny vielleicht irgendwo um
Rettung, oder Hilfe ersucht, bevor Sie nach Rumänien
fuhren?
Walser: Das war doch seinerzeit, da hat er mich er
sucht, ich möchte Bauer veranlassen, die Sache zu decken.
Staatsanwalt: Waren Sie nicht um diese Zeit bevor
Sie nach Rumänien fuhren, mit Beck zusammen in der
Wohnung des Thöny und was ist bei diesem Gespräch in
der Wohnung des Thöny damals gesprochen worden?
Walser: Ich kann mich an die einzelnen Aussagen
'nicht mehr erinnern.
Staatsanwalt: Thöny gab vorgestern an, daß er
Ihnen damals gesagt hätte, daß bei Ihrer Abwesenheit in
Rumänien, die voraussichtlich längere Zeit dauert, für ihn
eine große Gefahr bestünde und daß man nun irgend
etwas machen müsse, damit die Sache geordnet werde; ist
das wahr?
Walser: Ich kann mich nicht mehr erinnern.
Staatsanwalt: .Wissen Sie ob Sie Beck etwas in die
ser Richtung gesagt haben.