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lich airerkannte, unter gleichzeitiger Anstrittserklärung
aus der Firma Walser & Brugger und dem Verspre
chen' der Schadensgutinachnng im Wege der Abtretung
seiner Aktiven an Walser, sich später wirksamer schad
los halten könne.
Walser und Thöny gelangten im April 1928 an
Zwcky in Malans und ersuchten ihn, um ein weiteres
Darlehen von frs. 120.000. Zwicki gewährte ihm da
raufhin ein Darlehen von frs. 60.000 -gegen Hinter
lage der oben genannten 3 Hypothekartitel im zwei-
len Rang auf der Brugger'schen Liegenschaft in Wolfs-
S men von zusammen frs. 100.000. und gegen einen
echsel mit Thöny persönlich als Aussteller und .
Anton Walser als Akzeptant. Zwicky gab bei diesem
Anläße aber auch noch ein zweites Darlehen von frs.
60.000 gegen einen Wechsel mit der Liechtensteinischen
Landesbank als Ausstellerin und Anton Walser als
Akzepfant und gegen-Weiterverpfändung der mehrfach
genannten drei Hypothekartitel über frs. 100.000.—
Aus den von Zwicky erhaltenen frs. 120.000.—
abzüglich Diskontspesen wurden von Thöny zunächst
'die für den Liegenschaftskauf Wolfszennen ' verwen
deten Barbeträge gedeckt.
Der Angeklagte Walser erhielt aus diesem Gelde
frs. 8.000.— für sich, um damit die Spesen für eine
weitere Reise nach Rumänien bestreiten zu können,
währendem der noch verbleibende Rest zur Verringe
rung der Kreditüberschreitungen Walsers bei der
Liechtensteinischen Landesbank verwendet worden ist.
Außer den genannten Beträgen von RM. 42.000,
RM. 12.000 und frs. 3000— leistete Thöny aus
Mitteln der Landesbank an die durch die erste Hy
pothek versicherte Schuld von RM. 70.000 an den
Titelgläubiger Dreifus in Zürich eine Anzahlung von
RM. 10.000 für Eugen Brugger, sodaß dieser auch
diesen Betrag der Landesbank schuldig geworden ist.
Ueberdies leistete Thöny namens der Landesbank
gegenüber Jvonne del Vaux neben der hypothekari-i
schen Sicherstellung durch den ersten Titel -auf Wolfs-
zennen für den Betrag von RM. 70.000 Bürgschaft.'
Diese Bürgschaftsleistung erfolgte durch Thöny
ohne Kenntnis und ohne Zustimmung des Verwal
tungsrates und unter Ilnterlaßung jeglicher Buchung,
sowie Verheimlichung der ihn (Thöny) nicht gehö
rigen , Urkunde, wobei er sich den falschen Karakter
des für die Liechtensteinische Lündesbank unbegrenzt
Zeichnungsberechtigten beilegte.
Schon zur Zeit des Niederganges" der zweiten
Liechtensteinischen Klassenlotterie — der Zentrofag —
scheint der Plan des Verkaufes von Lüsen in Ru
mänien oder' der Gründung einer selbständigen ru
mänischen Klassenlotterie. aufgetaucht und besonders
von dem Aktionär der ersten Liechtensteinischen Klas
senlotterie, Georg Bauer, propagiert worden zu sein.
Walser nahm diese Idee in den Bann und seine
Fantasie sah schon große Gewinne in seinen Taschen.
Walser selbst gibt in seinem Verhör vom 22.
Juni 1928 hierüber folgendes an:
„ Ich schlug den führenden Herren v«
fag vor, man sollte unbedingt - die rumänische Kon
zession .erwerben. Die Zentrofag solle aus ihrem Gelde
sich die rumänische Konzession erwirken, wogegen dann
diese Konzession in das Vermögen der Zentrofag auf
genommen werden sollte. Auf diese Weise werden
der Zentrofag aus dem ruänischen Geschäft bedeutende
Einnahmen erwachsen und sie könnte dann existieren,
gleichgiltig, ob die Liechtensteinische Klassenlotterie
rentiert hätte oder nicht.
Ich konnte dann aber bei dieser Gelegenheit zu
meinem nicht geringen Erstaunen feststellen, daß ent
gegen-der handelsregisterlichen . Eintragungen ein voll
einbezahltes Aktienkapital der Zentrofag vorhanden
war. Es. fehlte also an Geld zum Erwerb der rumä
nischen Konzession. Weil also aus der Zentrofag kein
Geld herauszuholen war, für den rumänischen Kon
zessionserwerb, mußte die Beschaffung der für den
Konzessionserhalt notwendigen Mittel anderswo
stattfinden. Der Gedanke einer rumänischen Klassenlot
terie schien mir an sich ein sehr glücklicher zu sein und
darum wollte ich dieses verlockende Projekt nicht fah
ren- lassen."
Es sollte nun die Verwirklichung des Projektes
von der Erwerbung einer Konzession in Rumänien
ausschließlich Sache Walsers selbst sein. — Dadurch
wurde die Reise nach Rumänien notwendig.
Da Walser aber selbst nicht in der Lage war, aus
eigenen Mitteln die Reiseauslagen, Ilnterhaltskosten
und anderes zu bestreiten, waren seine Stellung als
Kontrollorgan der Sparkasse und seine persönlichen
Beziehungen zu Verwalter Thöny gerade recht, um
die Hilfe der Landeshank in Anspruch nehmen zu
können.
Eines Tages, im November 1926, kam Walser
zu dem über das rumänische Klassenkotterieprojekt
schon informierten Franz Thöny und erklärte, er
sollte von der Landesbank frs. 15.000 in bar haben für
die Reisespesen und Gründ üngskosten der rumäni
schen Klassenlotterie. Thöny will von Walser vorerst
. Deckung verlangt haben. Walser aber habe erklärt,
er müsse sofort abreisen,er habe jetzt keine Zeit mehr
für Deckung zu sorgen. Thöny solle sich einfach an sei
nen Vater um Bürgschaft wenden. Thöny gab wieder
unter Verheimlichung gegenüber dem Verwaltungs
rat dem Walser deckungslos frs. 15.000 bares Geld
aus der Kassa der Landesbank.
Zwar hatte sich dann-Thöny an den Vater Wal
ser um Deckung gewendet, aber dieser erklärte, hievon
-nichts wissen zu wollen.
Walser reiste nach Rumänien ab und zwar, weil
er der rumänischen Sprache nicht mächtig war, zu
sammen mit einem gewitzen Wechsler, von Geburt
Rumäne Und Georg Bauer.- \
Nach der baldigen Rückkehr aus Rumänien er
klärte Walser dem Thöny, wie dieser angibt, er habä