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alle Bank-Direktoren vornehmen. Es gibt keinen Bank-Di
rektor, der nicht einmal, wenn er sicher zu sein glaubt, daß der
Kredit bezahlt wird, einen Kredit gibt oder sich mit einem
Bürgen begnügt, wo er zwei haben sollte.
Ende November 1926 ist Walser <rus Rumänien zu
rückgekehrt mit der erfreulichen Nachricht, die Konzessions
Erteilung ist absolut sicher; keine Gefahr, ein glänzendes
Geschäft. Alles das, was vorher gefährdet gewesen ist
bei der Bank wird gedeckt werden und ein goldener
Strom wird aus Rumänien sich in das ^!and Liechtenstein
ergießen. Ob Herr Walser das geglaubt hat, brauche
ich nicht zu untersuchen; ich bin aber überzeugt, daß er es
geglaubt hat. Jedenfalls hat Thöny ihm das geglaubt
und noch viele andere Leute auch. Thöny hat ihm ge
glaubt, daß da unten ohne jedes Risiko gegen Aufwen
dung von — für die Liechtensteiner Verhältnisse al--
'lerdings bedeutenden Mitteln — aber int Vergleich mil
dem zu erwartenden Gewinn recht unbedeutenden Mit- 1
teln, ganz gewaltige Geldbeträge geholt werden können.!
Thöny hat sich deshalb dazu verleiten lassen,, als, er an ei- 1
nem schönen Sonntag morgen schnell gerufen wurde.,— er
war ja vorher in die Sache nicht eingeweiht — um die
Bürgschaft für - den Barmer Bankverein zu geben. Er
hat sich dort trotzdem noch gesträubt. Dann hat man
ihm aber in Aussicht gestellt, daß die Sache auch for
mell geordnet werde, dadurch, daß eine Rückbürgschäft
geschaffen werde; und wenn er noch irgend welche Be
denken gehabt hätte, so sind die vollständig beseitigt wor
den durch die Verpflichtung des Barmer Bankvereins,
das Geld nicht zur Verfügung zu stellen, bevor nicht die
Konzession erteilt sei. Darüber besteht Einstimmigkeit un
ter allen Beteiligten und auch Dr. Rasche, der sich sonst
nicht immer ganz erinnert, erklärte da in einem Aktenstück,
es durste dieser Kredit von 300,000 Mark nicht effektiv
benützt werden; er war geschlossen (vinkuliert) bis zu dem
«Momente, wo der Nachweis geleistet war, daß die Kon
zession erteilt ist. Also auch Thöny war in der besten
Hoffnung, es werde da ein glänzendes Geschäft für
Liechtenstein gemacht werden. Er glaubte an das, was
man ihm gesagt hatte. Er hat — jo mit er irgend welche
Sicherheit notwendig. hatte, diese zugesicherr erhalten. !
Cr hat niemand geschädigt; ich bitte, - da wiederum den'
. Herrn Staatsanwalt, zu sagen: Wen hat Thöny ge
täuscht, welcher Irrtum war causal welcher Irrtum war
rausa.l dafür, daß diese Bürgschaft erteilt wurde? Er
hat die Bürgschaft unterschrieben. Man kann doch nicht
behaupten, er habe bewußt gegen besseres Wissen sich
getäuscht und in Irrtum versetzt — das Organ der
Landesbank.'Er hätte die Bank-Organe benachrichtigen
sollen, befragen sollen; das ist alles richtig. Das ist eine
zivilrechtliche' Sache. Er hat die Leute nicht.veranlaßt
etwas zu tun, gestützt auf einen Jrrtunt. Konnten die
Leute, die damals dem - Verwaltungsrate angehörten«,
anfragen: ..Haben Sie nun -am 28. oder 29. November
1926 etwas' getan oder unterlassen, was etwa zu dieser
Schädigung geführt hat und haben Sie das getan und
unterlassen, weil sie durch den Thöny in Irrtum versetzt
worden sind? Sie mußten sagen nein, wir haben nichts
gewußt von Thöny, das ist hinter dem Berge passiert
und wir waren nicht hinter 'dem Berge".
/ Herr Dr. Rasche hat dann behauptet bei die
ser Gelegenheit, Thöny hätte behauptet, er hsab'e die Zu
stimmung beim Verwaltungsrat eingeholt. Thöny HÄ
aber bis zum Sonntag, da er hineingemfen wurde, gar
nicht gewußt, daß man die . Bürgschaft von ihm wünsche;
kein Mensch habe davon gewußt. Es scheint; daß man bei
Walser und bei Beck das nicht einmal gewußt hat, sondern
daß !daS erst im Laufe der Verhandlungen sich ergeben hak;
es ist ganz selbstverständlich daß 2chöny gar.nicht in
die Lage gekommen ist, irgend eine Willensäußerung
des .Verwaltungsrates in dieser Zeit einzuholen. Eine
Schädigungsabsicht lag nicht vor. Ich habe bereits dar
auf hingewiesen; es gilt bei diesem Tatbestand das Glei
che wie bei dem früheren. Thöny kam nicht im gering
sten in den Sinn, daß er die 'Bank, schädigen könnte, je
denfalls hatte er nicht die Absicht, die Bank zu schädigen.
Man «soll sich irgendwo ein jMotiv süv.so etwas suchen. Wie
kann man von Thöny annehmen, daß er die Absicht
gehabt hätte, seine Bant zu schädigen. Wenn,er irgendwie
besondere Versprechungen bekommen hätte, wenn für ihn
selber ein besonderer Gewinn in Aussicht gestellt wor
den wäre, könnte man das noch verstehen. Das war aber
alles nicht der Fall. Es hat also die Schädigungs
absicht gefehlt. Ja — wird man sagen — er hat bei die
ser 'Gelegenheit die Zusicherung bekommen, daß verschie
dene Konti abgedeckt werden. Diese Kvntis hatten für ihn
absolut nichts mehr zu bedeuten; es war absolut nichts
mehr Gefährliches, diese Kontis Kapp-Waiser, Gräser
etc. Diese Konto waren ja schon früher vorhanden und
waren genehmigt durch den Verwaltungsrat und den
Landtag. Die Kontrollstelle hat im vorhergehende:! Be
richt aufmerksam gemacht aus diese Dinge. Der Vrr-
waltungsrat und der Landtag — der letztere aber ui5/
ausdrücklich, aber der Kontrollbericht wurden vom Le-
waltungsrat und der Regierung genehmi .t und man : nr
te nicht nach einem Jahre kommen und ihn dafür "e
antwortlich machen. Eine Zeit lang schien es ja al. ob
man nun auf die Wurzel gekommen sei.und cine py.oo
gische Erklärung für die Handlungsweise Thöny ■ ge >«
den hätte, weil er Angst haben müsse, daß er strafte..) U
zur Verantwortung gezogen werden könnte. Die e e a r
bestand nicht. Für die Regelung dieser Konti ha ^
nun Ahepte besorgt, wie das geschildert worden il e
'Zwicky und bei der Rhätischen Bank. Ich nehm' a- e
der Rhätischen Bank durchaus ordentlich und ;u - e: ü -
lichen Bankzinsen; bei Zwiky nehm: ich dao e. ' : .
an. Es ist ja interessant, daß Zwicky /nicht h.'ehe.' ->ek ..«
men ist; wir wissen ja aus den Abrechnu:g:n d'ch r
bloß für eine Erneuerung von 3 M'naten i r r> ön
von 2500 Fr. sich hat geben lassen. Das ma:;: ei b.
scheidenen Zinsfuß von 10 Prozent au -. Das i t üo: -
Haupt die weitere Entwicklung, daß Thon-) Waise., Be,
dann schließlich in die Hände der Blutsauger gelommei
sind, derlei Leute allemal, wenn so ein Opfer in der
Nähe ist, dieses ausplündern und aussaugen, ohne Rü -
sicht daraus, wer dafür den Schaden zu 'tragen hat.
Ein Schaden ist aus diesen Wechseln von 150,000 Fr.
fast gar nicht erwachsen, denn diese 150,000. Fr. .ind fast
vollständig der Bank zugeflossen. Sie ;jnb verwendet
worden, eben um jene Kontis abzudecken, die sowieso
reine Verlustkonti geworden wären.
Dann kommt das Geschäft Bürgschaft Wallerste.n
25,000 Franken. Die Absicht des Thöny war, Geld zu
beschaffen für diese Wechsel, die dann wieder abgelöst