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Abschnitt bei der Böhmischen Commerzialbank in Prag.
10,000 Franken erhielt Walser nach Bukarest, 2500 erh ell.
Niko Sei., damit konnte er natürlich dem Kapserer be
stimmt die 900 S geben. 5,000 Franken verrechnete
die böhmische Commerzialbank für Schulden des Ale-
ränder Justus und 7,500 Franken erhielt Dr. Lysler.
Dr. Ehsler hat dieses Akzept der Bundesbank unbelastet
zurückgegeben, er dürfte dabei selbst zu Schaden ge-
.. kommen, sein, denn er hat tatsächlich Valuten ausbezahlt an
g die 3 Angeklagten.
E Eine besonders böse Sache hätte die Plazierung der
' Wechsel über 2 Millionen Reichsmark in der Koburg-
^ angelegenheit (Dr. Bollert) werden können. Ich muh
- hier neuerdings auf die ganz bedechende und sehr grohe
Gefährdung hinweisen. Was märe geschehen, wenn das
Koburggeschäft gelungen wäre? Die Beteiligten wären
wohl kaum im Stande gewesen, abgesehen von den
Schwierigkeiten bei den Tschechischen Behörden das Geld
rechtzeitig zu beschaffen. Lines Tages aber wären der
Landesbank Wechsel über 2 Millionen Reichsmark zur
Zahlung präsentiert worden. Das hätte den völligen
Untergang der Bank bedeutet und eine Katastrophe auch
für die Bevölkerung dieses Landes heraufbeschworen, die
in der Folge unabsehbar gewesen wäre.
Ich habe früher noch an einem Beispiel die beson
dere 'Gefährlichkeit von Wechselbegebungen erwähnt und
möchte an dieser Stelle noch einmal auchjin rechtlicher Be
ziehung, ausführen, warum diese Gefahr so groh ist. Ich
habe Artikel 82 der Wechselordnung angezogen, hierchst zu
sagen: die Uebergabe eines Wechselblankettes setzt offen
bar das absolute Vertrauen des Eeb'ersj, der; es unterschrie
ben hat, voraus, setzt voraus, dah der Nehnrer es nicht
. mihbrauche, dah er es nicht im Widerspruch mit der
Vereinbarung und nicht in verkehrswidriger Weise aus
füllen w:rde. Wird das Vertrauen des Gebers getäuscht,
so muh. er die Folgen tragen. Der Mhbrauch dieses
. Vertrauens, darf dem 3..gutgläubigen Erwerber, dermo,i
dem mihbräuchlichen Vorgehen seines Vörmannes zu '¿eit
des Erwerbes nichts wuhte, und sich auf die Echtheit der
Unterschrift des Gebers verlassen hat, nicht zum Scha
den gereichen. Dem gutgläubigen, wechselrechtlichen Erwer
ber gegenüber wird angenommen, dah der Unterzeichner
von vornherein in alles eingewilligt hat, was der Emp
fänger in die offenen Stellen zu schreiben für gut befindet.
So fordern es Treu und Glauben im Interesse des
Verkehrs, sonst bliebe der redliche, wechselrechtliche Er
werber stets der Gefahr ausgesetzt, dah ihiN durch Kol-
lission des Unterzeichners und des Nehmers das Recht
aus dem Wechsel gegen den Unterzeichner entzogen wird.
und damit vielleicht gerade gegen jenen Wechselschuld
ner, mit Rücksicht aus dessen Unterschrift der gutgläubige
Erwerber den Wechsel überhaupt angenommen hat. Der
Wechselunterzeichner haftet deshalb, obwohl er nicht ge
wollt hat geradeso, als ob er gewollt hätte. Tr hat auf
eigene Gefahr gehandelt."
Deswegen ist zu bemerken, dah für alle jene Wech
selbeträge, die eingeklagt sind und in denen ein Zwischen
urteil .bereits vorliegt, die Beklagten zur Zahlung zu
verhallen sind, dah die Beklagten uns die Mittel zur
Verfügung zu stellen haben, ufm diese Zahlungen lei»
. sten zu können.
Es gibt für uns kein anderer Ausweg und wir müs
sen gewärtig sein, die ganzen Summen noch bezahlen
zu müssen. Sollte sich später herausstellen, dah weniger
bezahlt werden muh, so werden wir selbstverständlich
diese Beträge den Angeklagten mit Vergnügen anrechnen,
und sie würden — wie ich schon ausgeführt habe -
wenn sie nicht angerechnet würden, im Wege der Opposi
tionsklage gegen jegliche Exekution vorgehen können. Uni
Ihnen nun zu beweisen, dah- meine Zusammenstellung
Anspruch aus Vollständigkeit zweifellos nicht erheben kann.
habe ich eine Ausstellung gemacht über die Bezüge Wal-
ser, usw. Fl:
Barmer Bankverein 375,000-
Belastung im Konto Walser 24,314.-
Bezüge der Firma Walser u. Brugger 23,749-
Zahlung der Landesbank an die Schweizer.
Genossenschaftsbank für Walser und
Brugger 114,000-
Bezug für die erste Reise nach Rumänien 15,000.—
Bezüge aus Wechseln Schwarzwald, Dr.
Goldfinger, Aler. Justus, Fabank und
aus Wechseln Zwicky 26,000.-
Bezüge wie nachstehend 94,521'.-
.Fr. 072,584.-
und dann noch jene Beträge, die Walser separat nach
Rumänien zugesandt erhalten hat. Hier sind zu erwäh
nen : Fr-
Vom Schweizer. Bankverein Zürich über
wiesen durch die Bane« Commerciale
Jtaliana in Bukarest am 20. No-
vember 1927 12,000.—
Aus dem Diskont bei der Bussebank Fr.
125,000 (Sieinsörde) 6,000.-
Durch die Dresdener Bank in Berlin am
18. Okt. 192? überwiesen 8000 2)17. 9,872.-
Aus deni Diskont Dr. Eisler 25,000 Fr.. 10,000 —
Durch die Dresdener Bank in Berlin am 26.
Oktober 1927 überwiesen 4500 Mk. 5,553.—
Durch die Ungar. Commerzialbank in Prag
durch Vermittlung Niko Beck, ausbe
zahlt bei der MIarmaroschbank 10,000
Mark 12,340-
An Hugo Thöni) am 6. Febr. 1928 6000 M. 7,404.—
Durch die Societa Jtaliana di Credito
Wien, ausbezahlt von der Banca Com
merciale Jtaliana 6000 S 4,200.—
An Hugo Thöm) durch die Banca Com.
Jtal. 18,000 RM. ' , 22,212.-
An. Hugo Thöni) von Walser selbst über
wiesen 88,000 Lei 2,640.—
Durch Vermittlung Niko Beck aus dessen °
Konto beim schweiz. Bankverein Zü
rich via schweiz. Volksbank Zürich an
Adolf Rosen, Bukarest 2,500.-
Fr. 94,521.-
Zu den früher erwähnten Posten diese Summe dazu
gerechnet ergibt die Summe von s Fr. 672,584,—
Ich weih nun ja, dah Sie mir nicht alle jene
Beträge werden zusprechen können und zusprechen, die in
der von mir vorgelegten Aufstellung enthalten sind, je
denfalls betragen die angesprochenen Beträge ohne Zin-