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fiorf, da gelingt es mit Mühe und Not, gegen Zusicherung
höherer Verzinsung den Barmer Bankverein zur Verlänge
rung um y% Jahr zu' bewegen. Die Staatsanwaltschaft hat
Beck auch wegen des Betruges hinsichtlich dieser 300 000
Mark unter Anklage wegen Mitschuld gestellt desivege», weil
einerseits Thöny angegeben, daß er schon vorher davon wußte,
well sie von Rückbürgschaften sprachen, insbesondere des
wegen. weil er damals in Düsseldorf unter viel erschwerten
Bedingungen, wie er selbst zugibt, die Verlängerung des er-
trogenen Kredites erwirkte, obwohl er genau wußte, wie die
Sache war, weil er die Verpflichtung zur Rückzahlung nach
einem halben Jahr auf sich nahm und die Verpflichtung
zur Zinsenzahlung. Dadurch ist er nachträglich wohl mit
schuldig an dieser Handlung geworden. Er war beim Barmer
Bankverein, um die Verlängerung zu erwirken und von hier
ging der Weg direkt nach Berlin. In Berlin hatten sich
inzwischen unangenehme Sachen abgespielt. Millner war
Carbone nicht mehr sehr gewogen und hatte früher schon Beck
mitgeteilt, daß mit Carbone nicht alles glänzend sei. Car
bone hatte das auch empfunden. Millner hatte ihm auch vor
geworfen, daß er wegen seines Lampenpatentes der Sparkasse
ganz unreelle, nicht richtige, weit übertriebene Mitteilungen
gemacht hat, und Carbone war deshalb betroffen und hatte
deswegen Millner bedeutend höhere Provisionen zugestanden
und ausbezahlt, wie er selbst sagte, weil dieser ihm zu ver
stehen gab, daß er mit seinen Angaben Beck und Thöny in
Irrtum geführt habe, daß er ihm übertriebene Angaben ge
macht habe. Nun hatten sich diese beiden Freundesherzen ein
wenig getrennt und beide kamen mit Beck zusammen. Da
spielte sich jene Episode vorn 4. Jänner ab, von der ich nun
ein klein wenig etivas sagen will. Carbone warf Beck vor.
Du handelst hinter meinen! Rücken, Beck gibt zurück und aus
dieser Geschichte werden beide zusammen tätlich, und zwar
deshalb, Carbone hatte aus seinem Schreibtisch einen Brief
liegen an Thöny, worin er Thöny vorwirft, daß es nur zu
folge seiner Tüchttgkeit und Fähigkeit gelungen sei, die
Wechsel zu placieren: wenn man in Vaduz davon wüßte, so
wäre die Sache gefährlich, er müsse sich alle Mttcl und Wege
vorbehalken, das dem Derwaltungsrat bekanntzugeben. Er
verlange aber vorerst, daß alle seine Wechsel, auf denen sein
Name figuriert, zurückgerufen werden müssen. Das war eine
Drohung höchstgefährlicher Art, vielleicht gefährlicher in
diesem Falle als eine Drohung gegen Leib und Leben. Denn
täte Carbone, das was er drohte, dann erfuhr der Verwal
tungsrat und die Regierung,, das Land Liechtenstein und alle
erfuhren, daß Thöny sich an den Sparkassegeldern vergangen
hatte, dann erfuhr man, daß Beck Mithilfe geleistet hat, dann
erfuhr das ganze Land, daß Walser solche Machinattonen ge
macht hatte, die unsauber waren und unreell, und dann flog
dieses vierblättrige Kleeblatt auf. So gefährlich war das,
für alle hätte kein anderer Weg offen bleiben können, als
der ins Kriminal, daher die Drohung. Diese bittere Pille
wird nun nach ein paar Tagen wieder durch ein Zückerchen
versüßt. Der Streit zwischen den beiden wird beigelegt. Car
bone ist es unangenehm, mit Beck und damit mit der Spar
kasse entzweit zu sein. Beide kommen wieder zusammen, und
jetzt entpuppt sich der Charakter beider: das einemal wird
gedroht und jetzt Beck mit einem Zückerchen befriedigt und das
lautet: Ich Carbone bekenne und gestehe, daß ich die Spar
kasse betrogen habe, daß ich ihr widerrechtlich Geld entnom
men habe. Carbone bekennt sich zivilrechtlich als Schuldner
und gesteht voll und einwandfrei sein gesamtes strafrechtliches
Verhalten bis'zu dieser Zett ein. Beck'sichert ihm zu, Uachdem
Dl, so brav gewesen bist, werde ich keinen Gebrauch von
Deine»! Geständnis machen, aber in meiner Tasche verwahre
ich das. Soweit war die Sache gegangen, daß Beck sich von
Thöny hatte Vollmacht geben lassen, Carbone verhaften zu
lassen und vor den Richter zu bringen. Nun war die Sache
geordnet, jetzt wird weiter geschritten. Was war der Grund
auf seiten-Carbones? Auf feiten Becks habe ich angeführt,
er durfte nichts sagen, mußte sich bescheiden mit dem, was
Carbone ihm sagte. Mehr durfte er nicht tun, mehr konnte
er nicht tun, un! nicht den Ast abzusägen, auf dem er saß.
Carbone hatte bereits das Koburggejchäft entriert und er
sagte, er wollte sich der liechtensteinischen Sparkasse als
Finanzinstittit bedienen. Da war es wohl notwendig, Frieden
zu schließen, denn mit eigenen Mitteln konnte er es nicht
machen. Es war unerläßlich, daß er sich irgendwie um eine
Finanzguelle umsah, und die^ivar, wie er glaubte, dank seiner
bisherigen, guten Beziehungen zu der Sparkasse ohne weiteres
zu finden; es lagen Blankette herum wie Spielkarten, wie
Jaßkarten. Diese Koburggeschäfte wurden nun im Beisein
Walsers, - Carbones und Becks uuter Zustimmung Thönys
mit Alexander Justus.und Werner Schmidt, bezw. der Jnde-
sttng Corporatton in Berlin abgeschlossen. Ein klein wenig
etivas über dieses Geschäft und seine Art. Alexander Justus
und Schniidt hatten die Jnvesting Corporation gegründet,
weil ihnen die Mittel zur Durchführung dieses Geschäftes
nicht mehr gereicht hatten und weil die Jnvesting Corporation
als eine fremde Person, offenbar das am allerleichtesten
machen konnte. Das Geschäft hatte folgende Grundlage. Zu
folge der tschechoslowakischen Bodengesetzgebuug waren den
Prinzen Josias und Cyrill die in der Tschechoslowakei ge
legenen Güter beschlagnahmt worden und auf diese Güter
richteten sich die Augen der Spekulanten. Es war das Ge
schäft, das außerordentlich gewinnverheißend, risikolos und
vielleicht das größte in Europa gewesen wäre, wie Alexander
Justus sagte, und das ist doch für so von Natur aus so ge-
schäftstüchttge Leute weitausschauender und weitausholender
Art reizend und verlockend, das größte Europageschüft durch
zuführen, so biß man an. Aber kein einziger der Angeklagten
hat sich über die rechtliche Grundlage dieses Geschäftes auch
nur ein Bild zu machen versucht. Mit der Beschlagnahme
der Gründe in der Tschechoslowakei ist auf Grund des Ge
setzes voni 30. Jänner 1920, Gesetzessammlung 81, in der
Tschechoslowakei festgelegt, daß derjenige, dessen Boden be
schlagnahmt wird, den Anspruch auf eine Entschädigung hat.
Es war nun der Anspruch der Prinzen Cyrill und Josias,
doch nur der Anspruch gegen den Staat auf Auszahlung der
Entschädigungssumme und andere Ansprüche hatten sie nicht.
Sie gaben an, sie wollten die Güter der Prinzen Josias
und Cyrill kaufen, sie konnten sie nicht kaufen, >veil ja das
nun infolge der Beschlagnahme kein handlungsfähiger Gegen
stand wäre, kein Gegenstand des Vertrages mehr wäre, durch
die Beschlagnahme ist die freie Verfügung darüber genommen
worden. Sie wollten die Rechte erwerben. Wie kann inan
Rechte der Prinzen Josias und Cyrill erwerben, wenn man
die Höhe der Bezahlung nicht weiß? Sie wollten mit dem
tschechischen Bodenamt verhandeln. Bevor diese Angelegenheit
nicht fest erledigt ist, ist die Angelegenheit nicht durchführbar,
kann das Bodenamt nicht verkaufen, denn zuerst muß die.
Angelegenheit mit den Prinzen geordnet sein, bevor es da
rüber verfügen kann. Sie wollten die Freigabe erreichen.
Wenn Sie die Freigabe erreichen wollten, dann erreichen