Volltext: Stenographischer Verhandlungs-Bericht aus dem Kriminalprozess gegen Franz Thöny, Niko Beck, Anton Walser und Rudolf Carbone

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Stenographischer 
verhan-lungs-Sericht 
aus -ein Kriminalprozeß gegen Zranz Thönp, Niko Seck, /lnton Walser un- Rudolf Carbone. 
IS. Ausgabe. Samstag» 30. Nov. 1-2-. 
Donnerstag den 28. November 1929. 
Präsident: Fortsetzung der Verhandlung. Leider ist das 
Gutachten über Carbone inzwischen noch nicht eingetroffen, 
eZ wird im Lause der Verhandlung eintreffen und wir 
würden das dann behandeln zwischen zwei Parteivorträgen. 
Tann möchte ich die Herren Parteivertreter anfragen, ob 
sie Anlaß nehmen zu der am letzten Dienstag erfolgten 
Ausdehnung der Anklage und neuerdings Beweisanträge 
zu stellen. Sie haben ja die Möglichkeit gehabt, neue Beweis 
anträge.für heute vorzubehalten. 
Staatsanwalt? 
Staatsanwalt: Nein. 
Präsident: Privatbeteiligte? 
Nein. 
Verteidiger? 
Nein. 
Dann wird von Seite des Herrn Dr. Budschedl noch ge- 
1 wünscht, daß sich die einzelnen Angeklagten über gewisse 
! Schädigungen befragen, ob Sie eine Anzahl Positionen nicht 
j ohne weiteres anerkennen können. Nach der zivilrechtlichen 
Seite habe ich zu diesem Punkte schon Fragen gestellt während 
der Verhöre, will doch dein Wunsche noch nachkommen und 
die einzelnen Angeklagten fragen, um möglichst eine Abklä- 
rung in diesem Punkte noch herbeiführen zu können. 
Walser, können Sie anerkennen nachfolgende neun Pösi. 
tioneii? 
1. Den Blankokredit von 15 000 Franken, den Sie im 
Oktober 1926 für Ihre erste Reise nach Rumänien bezogen 
haben? 
Walser: Ja. 
2. Anerkennen Sie die privatrechtliche Haftbarkeit für die 
Verpflichtungen der Landesbank, die erwachsen sind aus der 
Bürgschaft des Barmer Bankvereins, aus der Bürgschaft der 
Landesbank gegenüber dem Barmer Bankverein mit zirka 
Fr. 240 971.25. 
Anerkennen Sie diese Verpflichtung? 
Walser: Ja, zivilrechtlich. 
3. Zwicky, Malans, die Zahlung von Fr. 25 118.— 
würde sich auf die erste Post von Fr. 100 000 beziehen. 
Walser: Das anerkenne ich nicht, nicht ohne weiteres. 
4. Die Bürgschaft der Landesbank gegenüber der 
Schweizerischen Genossenschaftsbank Fr. 60 000 zu Gunsten 
kWalserÄrugger, des Likörgeschäftes. Anerkennen Sie diesen 
Posten? 
Walser: Ich bin nicht im Bilde über die Höhe. 
4. Dann die 64 000 Franken, die iin Jänner bis 
Februar 1928 seitens der Landesbank für Sie, für Walser 
undBrugger, bezahlt worden sind, teils Genossenschaftsbank, 
teils andere Kreditoren. 
Walser: Ich hätte diese Posten lieber besser auseinan-. 
dergesetzt zwischen Brugger und mir. 
Dr. Guntli: Das sind Verbindlichkeiten gegenüber der 
Firnw. 
Präsident: Ich möchte nur sprechen mit dem Angeklag. 
ten, ich möchte nur abklären, was.ohne lveiteres zugegeben 
wird seitens der Beklagten, was eventuell bestritten wird. 
Was als Liquid zugegeben wird, haben wir im Bericht nicht 
weiter zu verfolgen und das andere würde nachgeprüft. 
Walser: Ich bestreite nicht die ganzen Komplexe zur 
Sache. . , . 
Präsident: Dieser Punkt scheint nicht reif zur glatten' 
Vorbehaltsanerkennung. 
6. Dann Basler Handelsbank Fr. 260 000, Wechsel 
Rathe-Steinförde, der bei der Basler Handelsbank in Zürich 
eingelöst wurde durch die Landesbank. Sie haben in Ihrem 
Verhör erklärt^ daß Sie an dieser Transaktion ilicht beteiligt 
sind. Dann würdeil Sie auch diese Position bestreiten? 
Walser: Ja. * 
6. Zwicky, Malans, Vergleich mit Fr. 64 250 betreffend 
die zweite Darlehensaufnahme. Anerkennen Sie privatrecht 
lich diesen Anspruch? . . 
Walser: Nein. 
. 7. Creditverkehrsgesellschaft Wien 53 305.35, ., das 
kommt her aus den Alexander Justus Wechseln. Können. Sie 
nicht anerkennen?' . 
Walser: Nein. 
8.' Allgemeine Ansprüche, welche geltend gemacht" wer 
den von der Hermes Bank, Gettler Bank, britisch-üngarischen- 
Bank, italienisch-ungarischen Bank, Fabank, Sparkasse Ka- 
losca, Wechsel Schwarzwald, Kapferer, hie in Abschnitten 
an Alexander Justus jeweils begeben worden sind. ' 
.Walser, anerkennen Sie diese? , . . ' 
Walser: Nein, die kann ich nicht anerkennen. Bestreite 
aber nicht die zwei Bezüge daraus. 
Präsident: Wie hoch sind die Bezüge, die-Sie für sich 
gemacht haben? 10 000 für Bukarest und dann glaube ich 
zweimal 3000 Schilling.
	        

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