aus Sem Kriminalprozeß gegen ZranzThönp, Niko Seck, firiton Walser un- Rudolf Larbone.
2. Ausgabe. . . . ■ , Mittwoch, 20. Kov.' 1-2-.
Präsident: Wie hoch war die Verpflichtung der Firma
Walser und Brugger gegenüber der Genossenschaftsbank?
Thöny: Zirka'60 000 und 50 000 Franken. Diese
60 000 Franken sind im Jahre 1927 sukzessive bezahlt
worden. > i ; °
Präsident: Wieviel haben Sie. an die Schweiz. Genossen
schaftsbank bezahlt?
Thöny: Keine Antwort.
Präsident: Sie haben im ganzen bezahlt aus den Mitteln-
-der Landeskasse Fr. 60 000 als Bürgschaft und Fr'. 63 000.
ungedeckter Kredit. Sind auch Leistungen für die Firma Wal
ser und Brugger dabei, die nicht direkt an die Schweiz.
Genossenschaftsbank bezahlt wurden? -
Thöny: Ja, da sind auch andere Leistungen dabei.'
Präsident: Sie haben also in allem zu Gunsten von
Walser und Brugger -113 000 Franken bezahlt an die'
Schweiz. Genossenschaftsbank: 80 500 Franken, rund wei-
tere 36 000 Franken, im ganzen macht. es 113 000 Fran
ken aus. die Sie auf jeweiliges Ansuchen Bruggers -für die
Firma Walser und Brugger- ausgegeben haben. Haben Sie
-dem Verwaltungsrat dieses Kreditbegehren der Firma Walser
und Brugger unterbreitet. '
Thöny: Nein. ,- -
Präsident: Warum'nicht? -
Thöny: Schweigt. - '-
. Präsident: Glauben Sie, daß der-Berwaltungsrat-das
bewilligt hätte?- ', .’••••• 1
Thöny: Ich glaube nicht.
Präsident: War Ihnen die finanzielle Lage von Walser-
nicht bekannt? '
Thöny; Daß fit finanziell nicht extra gut stand, habe
ich schon geivußt, über seine sonstigen Angelegenheiten' bin
ich nicht eingeweiht gewesen. '
' Präsident:- War Ihnen'die finanzielle-Lage Bruggers
bekannt? :
Thöny: In dem Moment noch nicht: aber -später- habe ich
sie'schon erfahren. - - -
Präsident: Haben Sie diese Zahlungen über die Bücher
laufen lassen ? " >."
Thöny: Einen Teil, zirka 60 000'Franken schön.
Präsident: Ueber welches Konto? . -'
Thöny: Ueber Konto Beck.
. Präsident: Sie haben also Buchungen- über ein Konto
Beck und über ein-Könto Walser laufen lassen? .
- Thöny: Ja. ' .-
-Präsident: Ich habe noch-etwas nachzuholen,'was wir
bei der -Behandlung des Sparkassagesetzes hätten sprechen
' sollen. Das ist die Einzelunterschrift. Ist es richtig,' daß Sie
einzelunterzeichnungsberechtigt waren für jeden Betrag?'
Thöny: Ja, ohne Beschränkung
Präsident: War nicht durch den Verwaltungsrät ur-
sprünglich eine Beschränkung gewollt? Oder wer -hüt diesen
Eintrag der Zeichnungsberechtigung beim Handelsregister an.
gemeldet? '
Thöny: Den Eintrag habe ich im Handelsregister im
Auftrage des- Herrn Dr. Beck angemeldet. Zeichnungsberech
tigt war-der Präsident und der Vizepräsident,, auch einzel-
zeichnungsberechtigt. Den Präsidenten und Vizepräsidenten
wollte ich auch ins Handelsregister eintragen lassen, da er-
klärte mir aber Dr. Thurnheer, daß das nicht-dem Gesetze
entsprechen würde- man könne nur meinen Namen eintragen.
Präsident: So kam es, daß Sie als der Alleinig-Zeich-
nungsberechtjgte eingetragen wurden. - '*
Damit hätten wir die Angelegenheit Walser und Btug-
ger erledigt. '
Num kommen wir zur rumänischen Klassenlotterie., Er-
. zählen Sie uns, was Sie hierüber wissen,'
Thöny: Walser, kam. einmal eines Mttags zu, mir und
sagte: Die. Klassenlotterie in. Liechtenstein ist zusammengebro
chen, nach der zweiten Ziehung. . Nachher habe eine neue
Firma , ejne Klassenlyttirrie' in Liechtenstein aufgenommen.
Diese Firma hieß:.'Cen'trofag..Die Firma hat eine'Aktien-
gesellschaft gegründet'ünd sei int Handelsregister.eingetragen
mit 1 Million Franken Wienkapital. Damals war ich. der
Ansicht, daß i Million Franken eingezahlt worden sei. In
Wirklichkeit war es' mit der Einzahlung .so, daß sich die Her
ren in Zürich eine. Bescheinigung haben ausstellen - lassen,
- daß sie Schecks vorgeschrieben haben. Daß das- tatsächlich- nur
ein Schein, war,, daß die Eintragungen nur auf.G.rund einer -
Bestätigung erfolge,n kann, habe ich njcht-gewußt- Tatsächlich
.sind -nn.' ganzM nur 20Y 000 Franken einbezah.lt' worden.
Bei der Gründung. war m Wirklichkeit kein Kapital äinb^ahlt
worden. Es hät.bei!der Gründung em gewisser. Barmer
Bankverein für Fr. 200 000 Aktien, gekauft. Das-waren die
200 000 Franken, die der Gesellschaft für das Geschäft zur
Verfügung -gestanden.sind,,Sie haben.gesagt,,.von der Klassen-
lotterte haben sie,800 000 Franken verkauft. Jn.Wirklich-
keit hatten sie-bei. der Gründung gar kein Geld.^ .
- .Präsident: Diese'Klassenlotterie-funktioniertenicht?
Thöny:. Nein es kam zum Zusanmrenbruch,:' --
Präsident: Warum hauptsächlich? - '
Thöny.:. Mangels Geld und weil die Verhältnisse zu klein
waren, um ein solches Geschäft zu betreiben.. - .