Sinn und Zweck gehabt, eine neue Verbindung zu suchen,
da beide in die gleichen Bedingungen hätten eingehen
müssen, wie beim Barmer Bankverein.
Präsident: Noch etwas. Hat Würtzweiler sich nicht
die Statuten der Sparkasse geben lassen?
Beck: Jawohl, ich habe ihm nicht nur auf sein Ver
langen, sondern ohne sein Verlangen nach meiner Auf
fassung das Sparkassegesetz und die Statuten gegeben. Es
waren nach meiner Auffassung 2 Sachen, die ich ihm ge
geben habe.
Präsident: Er sagte, er habe sie von Ihnen angefor
dert, um sich zu überzeugen, ob die Sparkasse legitimiert
sei, Bürgschaften einzugehen.
Beck: Das ist sehr wohl möglich, da er die Absicht
hatte, die Sparkassa-Bürgschaft zu bekommen. Aber es
lag nie an uns, diese Bürgschaft zu geben.
Präsident: Dann sagt Würtzweiler: Nach genauer
Prüfung der Statuten bin ich selber zur Ueberzeugung
gelangt, daß die Landesbank derartige Geschäfte nicht vor
nehmen dürfe und orientierte entsprechend Herrn Schwarz
Auch durch einen Schweizer Anwalt ließ ich die Sache
überprüfen. Es scheint also nach den Aussagen des Ban
kiers Würtzweiler, der mir den Eindruck eines durchaus
soliden Bankiers macht, daß tatsächlich über die Bürg
schaft, eine Bürgschaft der Landesbank, verhandelt wor
den ist.
Beck: Das habe ich nicht in Abrede gestellt. Sie ist
von ihm verlangt worden und ist tatsächlich zum Ver
tragsabschluß gekommen, bei dem die Bürgschaft der
Landesbank nicht in Frage kam.
Präsident: Nun in dieser Vereinbarung hat die
Gruppe Würtzweiler sich verpflichtet, erst das Geld zur
Verfügung zu stellen, wenn sie aus dem Stande der Dinge
in Rumänien, über die sich er selbst überzeugen wollte,
zur Gewißheit kam, daß das Geschäft in Ordnung ginge.
Tann sind 2 Herren nach Rumänien gereist.
Beck: Ich kann mich nicht bestimmt erinnern, daß
die beiden Herren zusammen gereist sind. In erster
Linie ist Schwarz gereist. Würtzweiler ist mit Dr. Be-
nario gereist. An die Reise des Schwarz erinnere ich mich
deswegen, weil ich Schwarz auf der Rückreise von Ru
mänien in Buchs ausgesucht und mit ihm zusammen nach
Zürich gefahren bin.
Präsident: Hauser berichtete, daß das Geschäft nicht
so vorbereitet lag, wie es ihm angegeben worden sei.
Beck: Schwarz berichtete, man hätte ihm unten keine
Auskunft gegeben und er wäre vollständig im Dunkeln
gewesen und es hätte keinen Sinn gehabt, in das Ge
schäft einzutreten, nachdem er festgestellt hätte, daß das
Depot vom Barmer Bankverein bereits in Anspruch ge
nommen worden sei.
Präsident: Hauser beklagte sich, daß er in Rumänien
keine solide Vorbereitung des Geschäftes durch Walser
angetroffen habe, es seien unnütze Reisespesen gewesen.
Beck: Es war für mich eine unangenehme Sache. Ich
hatte einerseits von Hauser die Vorwürfe, daß ich ihn in
Reisespesen gestürzt, ihm übertriebene Angaben über den
Gang der Angelegenheit gemacht hätte, während ich an
derseits von Walser den Vorwurf hatte,, daß Hauser, die
Geschäfte unten auf eigene Hand begonnen hätte und
ihm dadurch in seinen Verhandlungen Schwierigkeiten
bereitet hätte.
Präsident: Hauser habe selber eine Konzessionsein
gabe gemacht.
Beck: Ich berichtete Walser, daß ich mich bei Hauser
bemühe, die Konzession zu unterdrücken und seine Ver
handlungen einzustellen, worauf mir Walser mitteilte, es
sei das nicht nötig, seine Verbindungen seien hinreichend.
Präsident: Haben die Verhandlungen mit der Gruppe
Würtzweiler noch lange gedauert?
Beck: Die Verhandlungen wurden vollständig abge
brochen und erst 1928 wieder ausgenommen.
Präsident: Walser hat am 12. Mai 1928 Würtzweiler
telegraphiert, daß das Geschäft als gescheitert zu betrach
ten sei, da die versprochene Antwort nicht eingegangen
sei.
Walser: Wir sind aus Einladung Würtzweiler im
Frühjahr 1928 nach Frankfurt gefahren. In Berlin ha
ben wir Nico Beck besucht. Wir sind dann nach Mann
heim zu Würtzweiler. Seine Versprechungen, die er uns
gemacht hatte, stimmten nicht, auf das hin habe ich tele
graphiert.
Präsident: Aber nicht deshalb, weil sich das Geschäft
zerschlagen hat.
Walser: Ich habe Würtzweiler geschrieben, daß ich das
Geschäft zwischen ihm und mir als gescheitert betrachte.
Präsident: Nicht das Geschäft unten?
Walser: Nein, Würtzweiler hat das Telegramm ge
nau verstanden, weil verschiedene Telephongespräche vor
ausgegangen sind.
Präsident: Das Telegramm liegt bei den Akten. Dann
sagt Würtzweiler, Walser und Beck hätten wiederholt be
stätigt, sie hätten selbst mehrere 100,099 Franken in das
Geschäft hineingesteckt. Stimmt das?
Beck: Ich habe nie behauptet, man hätte verschiedene
109,000 hineingesteckt. Insbesondere habe ich das Würtz
weiler gegenüber nie behauptet und nicht behaupten kön
nen, denn ich habe keine Kenntnis gehabt, was in die
sem Geschäft verwendet worden ist, ich habe ihm rein ge
sagt, daß die Gruppe Walser für Vorarbeiten eine Betei
ligung verlange und eine Rückzahlung von einigen 190,000
über die man sich einigen müsse.
Präsident: Walser, was haben Sie zu bemerken zu
diesem Vorhalte?
Walser: Ich habe Würtzweiler nur gesagt,, daß ick
oder Beck einige 100,000 Franken in das Geschäft hinein
gesteckt habe, denn Würtzweiler hat genau gewußt und
an seiner eigenen Tasche verspürt, daß seine Quertreibe
reien sehr viel Geld gekostet haben, infolgedessen meine
früheren und langen Arbeiten in Rumänien auch Geld
gekostet haben.
Präsident: Beck, wie hat Walser sich Ihnen gegen
über ausgesprochen über die Aussichten des Lotterieun
ternehmens?
Beck: Walser hat sich immer sehr optimistisch über -
diese Sachen ausgesprochen. Er hat insbesonders auf den
Umstand aufmerksam gemacht, daß natürlich bezüglich d?r