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mit der Generäl eloctric eine Kohlenstiftfabrik in Ame
rika errichten. Es ist eine Vereinbarung über diese Sache
getroffen worden.
Das war die Sache mit den Kohlenstiften. Ich möchte
nur noch -erwähnen, daß diese Sache mit meiner Initia
tive ausgeführt murde und gemacht worden ist.
Dr. Ditscher: Hat Ihre Mutter, Frau Carbone, auf
dieses Kohlenstiftegeschäft auch Wert gelegt?
Carbone: Ja.
Dr. Ditscher: War dieses Geschäft von irgendwelcher
Bedeutung?
Carbone: Die Kohlenstiftefabrikation war von größ
ter Bedeutung. Wenn die Lampen einmal verkauft sind,
wird eine Lizenz bezahlt. Die Kohlenstifte werden immer
wieder erneuert, wenn auch «keine Bogenlampen mehr
verkauft werden. Die Kohlenstiftefabrikation würde im
mer laufen auch ohne den Verkauf von Bogenlampen
und so immer eine Einnahme bilden.
Dr. Ditscher: Waren andere Einnahmen auch in Aus
sicht genommen? Die weitere Verwertung der Patente,
die abzuschließenden Lizenzverträge auf der ganzen Welt.
Carbone: Ich habe dann noch angeregt, mit Schott-
Jena das ist die Lieferantin der Glasglocken, eine ähn
liche Vereinbarung wie mit Siemens zu treffen. In der
Vereinbarung stand, daß ich auch noch partizipiere aus
den besonderen Einnahmen der Bogenlampe. Das war
also das Bogenlampengeschäft, das Kohlenstiftegefchäst
und eventuell das Glasglockengeschäft.
Dr. Ditscher: Sie hatten eine Verfügungsberechtigung
und mehrfache finanzielle Beteiligung.
Carbone: Ich möchte das betonen, weil der Herr Prä
sident mir vorhielt, Dr. Steiner hätte gesagt, diese 12 Pro
zent und 17 Prozent seien beschränkt bis ich etwas ge
tätigt hätte. Ich möchte erklären, daß das nicht der Fall
war, sondern daß ich sämtlichen Einnahmen und Neben
einnahmen meiner Mutter beteiligt war ohne zeitliche Be
schränkung.
Präsident: Ihre Mutter bestätigt die Aussagen von Dr
Steiner Wort für Wort..
Dr. Ditscher: Darauf geht keine Bestätigung, sondern
lediglich die eine Tatsache, die gestern schon berührt wur
de, daß er ein Recht auf diese Auszahlung gehabt hat. Sie
haben auch einen ganz bestimmten Betrag an Thöny ze
diert.
Präsident: Sie haben im Verhör ausgesagt und ge
stern wieder bestätigt, daß sie die Rechte aus dem Abkom
men mit Körting und Mathisten an Thöny abgetreten
haben. Das war eine Provision für den Verkauf vom
Bogenlampenpatente 2% Prozent Minimum und 5 Pro
zent Maximum. Wenn Sie eine ganze Million Bogen
lampen verkauft hätten, verdienten Sie 50,000 Fr. dabei.
Tie haben aber nicht eine einzige Bogenlampe aus diesem
Vertrage verkauft.
Carbone: Ich möchte erwähnen, daß Thöny nicht
nur an diesen Einnahmen, sondern an meinen gesamten
Einnahmen aus der Bogenlampensache beteiligt war u.
die Bank mit 20 Prozent daran beteiligt war. Wenn wir
von einer Million Bogenlampen sagen, so mutz man das
anders ausrechnen. Eine Bogenlampe hat heute einen
einen Detailverkaufswert von 300 Mark. Ich möchte da
nur erwähnen, daß die Stadt Berlin allein jährlich 30,000
bis 40,000 Bogenlampen braucht. .
Präsident: Deutschland kam ja nicht in Betracht. Tat
sächlich hat der Vertrag nicht mehr bestanden, wie Sie
die Rechte zediert haben an Thöny.
Carbone: Ich habe meine gesamten Einnahmen, die
ich aus der Bogensache hatte, an Thöny zediert.
Dr. Ditscher: Also diese Beteiligung bestand. Nun ist
gestern noch gesprochen worden über sonstige Geschäfte.
Es war das Patentauswertungsgeschäft. Oder haben Sie
noch andere Sachen abgeschlossen, bzw. sind Sie daran be
teiligt gewesen, die Ihnen bestimmte Vergütungen zuge
sichert haben vom Jahre 1927. Haben Sie da etwas in
Erinnerung. Können Sie uns da etwas sagen?
Carbone: Im Jahre 1927? Im Moment kann ich mich
nicht erinnern.
Dr. Ditscher: Haben Sie nicht für Vermittlungen be
züglich Geschäften, Beteiligung von verschiedenen Firmen
bekommen?
Carbone: Ich habe eine Beteiligung von unserer Ge
meinschaft deutsch-elektrischer Fabriken bekommen. Ich
habe eine Beteiligung von dem großen Rosa-Licht-Unter
nehmen. Das sind zwei Positionen, die ich noch habe.
Dr. Ditscher: Haben Sie noch mehr gehabt?
Carbone: Ja. Ich habe eine Beteiligung von 5 Pro
zent von meinem Onkel bekommen. Die habe ich dann
verkauft für 5000 Mark.
Präsident: Verschiedene Geschäfte haben Ihnen Pro
visionen zugesichert, wenn Sie vermittelt haben?
Carbone: Ja. Mein Onkel hat z. B. 200,000 Mark
gegeben für dieses Geschäft. Das war abgeschlossen und
die Beteiligung steht mir zu.
Präsident: Haben Sie Unterlagen dafür?
Carbone: Die müssen da sein.
Dr. Ditscher: Ja, die sind vorhanden. Hier sind sie.
Carbone: Ich habe diese Akten alle nicht gehabt als
ich verhört wurde.
Präsident: Sie haben sich auch nicht daran erinnert.
Carbone: Ich habe eine Antönung gemacht. Verschie
denes ist mir einfach entgangen.
Dr. Ditscher: Nun ist gestern gesprochen worden von
einem Herrn Dr. Steiner. Der Herr Präsident hat Ihnen
heute noch diese Aussage entgegengehalten. Kennen Sie
diesen Herrn? Ist das ein Anwalt, oder Agent? Schwei
zer? Und in welcher Beziehung stand er zu Ihrer Familie,
zu Frau Carbone? Hat er Vergütungen erhalten. Kön
nen Sie darüber Ausklärung geben. Wollen Sie viel
leicht noch über diesen Zeugen aussagen?
Carbone: Ich möchte darüber nicht gern aussagen,
weil das sehr interne Familienverhältnisse sind, die nicht
an die Oeffentlichkeit sollen.
Präsident: Sie müssen die Frage des Verteidigers ja
nicht beantworten, wenn Sie nicht wollen.
Carbone: Ich möchte nur sagen, daß Dr. Steiner sich
in einer unglaublichen Weise mir gegenüber benommen
hat. Er hat schlecht von mir gesprochen, nachdem er von
mir in die Familie eingeführt wurde und sich als mein
bester Freund gegeben hat, nachdem er sich einen Pro
visionsschein für Geschäfte, die er mir bringen würde, ge
ben ließ.
Dr. Ditscher: Die Verteidigung hätte ein Interesse an
der Aufklärung dieser Verhältnisse, die Sie als interne