Volltext: Zum Zollvertrag mit Liechtenstein

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diesem Betrag noch die Mehrkosten, die aus der notwendig 
werdenden Vermehrung des Zollpersonals erwachsen, in Ab- 
zug gebracht werden, so dass die an Liechtenstein zu ent- 
richtende Entschädigung von jährlich Fr. 150,000 bei weitem 
nicht durch die neuen Zolleinnahmen gedeckt wird. 
Sodann wird in der Botschaft (Seite 5) darauf hinge- 
wiesen, dass Liechtenstein im verflossenen Jahre auf Grund 
seines gegenwärtig in Kraft stehenden Zolltarifs eine Zoll- 
einnahme von Fr. 160,241.46 erzielte. Zu diesen Einnahmen 
bemerkt Herr Dr. Lorenz in seinem Gutachten, dass die Ein- 
fuhrzahlen von 1922 von einer ausserordentlichen 
Bautätigkeit beeinflusst waren; ferner fand im Jahre 1922 noch 
eine starke Ausnutzung der Kronen- und Markkonjunktur in 
Gebrauchsgegenständen statt. Die Gesamteinfuhrmenge dürfte 
nach. seiner Auffassung in normalen Jahren um mehr als einen 
Drittel kleiner sein als 1922, 
Die liechtensteinischen Zolleinnahmen von 1922 können 
für die Berechnung der zukünftigen Zolleinnahmen, die durch 
den Anschluss des Fürstentums an das schweizerische Zoll- 
gebiet bedingt werden, überhaupt nicht zu Vergleichen heran- 
gezogen werden, weil von den eingeführten Waren ein grosser 
Teil aus der Schweiz bezogen und dafür auch der Schweizer- 
zoll bezahlt wurde. Herr Dr. Lorenz schätzt die Einfuhr aus 
der Schweiz, für welche der Schweizerzoll bezahlt wurde, 
auf: 
50*/« der Nahrungsmittel; 
10 */« des Tabaks; 
20*/« der Gebrauchsgegenstünde; 
10 */» des Baumaterials. 
Es bleibt noch zu erwihnen, dass nach dem Zollanschluss 
die Waren (Vieh, Wein, Holz etc.) aus dem Fürstentum, 
welche in die Schweiz eingeführt werden, dem Schweizerzoll 
nicht mehr unterliegen. Daraus resultiert ein weiterer Passiv- 
posten für die Schweiz. 
Wir gelangen daher im allergünstigsten Falle zu folgen- 
der Bilanz: 
Aktiva: Aus Zöllen Fr. 128,000. 
Passiva: Jährliche Entschädigung an Liechtenstein 
Fr. 150,000, plus Kosten der Personalvermehrung, plus Aus- 
fall der Zölle auf liechtensteinische Produkte. 
Nach der annähernden Schätzung mit dem liechten- 
steinisch-schweizerischen Güterverkehr durch Beruf und 
Amt vertrauter Persönlichkeiten wird, beim geringen Ver-
	        

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