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Kontrolle gesprochen worden, denn
wir stellen hiemit ein für allemal
Und klar und deutlich fest, dah
die Druckerei niemals und nichts
drucken lassen konnte, was die Ber-
fchleihftelle bestellte, sondern ein
zig und allein das drucken durfte
und druckte, was ihr von der fürst
lichen Gesandtschaft und der Kon
trolle anbefohlen worden war."
sgu diesen Ausführungen nimmt
der Obmann der Untersuchungs
kommission in nachfolgender Weise
Stellung:
„Die Kommission ist nicht ge
sonnen, die Rückäuherung (Flesch's)
Mr Kenntnis zu nehmen. Das von
Flesch angeführte „verantwortliche
lZitat" und feine Deutung hat die
Kommission zu sehr erstaunt. Dem
wörtlich von ihm bezeichneten
Briefe geht wortwörtlich voran:
512.000 komplette Jubelmarken,
500.000 Stück 60 Seiler.
500.000 Stück bis 800.000 zwei
Kronen (also alles Jubel).
Wer auf Erden möchte nun
noch Zweifeln, dah der Nachsatz
über ' die inkognito bestellten
200.000 geschnittenen Sätze, wenn
auch Jubel nicht eigens dabei
stand, sich nicht auf diese Marke
beziehe? Bon der provisorischen
Erstausgabe ist doch nicht die Rede.
Und nun die Frage an die hohe
Regierung: Wenn schon alle Auf
lagen, somit auch die inkognito- be
stellte Jubel-Serie, als eine zwi
schen Nerschleihstelle und Gesandt
schaft offiziell vereinbarte Marke
anzusehen sei, warum erfolgte dann
bei dieser angeblich offiziellen Auf
lage eine Weisung, dah hierüber
aus der Rechnung nichts ersehen
werden dürfe, dah es sich Um ge
schnittene Sätze handle? Für wen
war denn dieses Geheimnis,- was
schadet der Marke mehr, dieser
Eeheimbrief oder eine Rechnung
über geschnittene Marken, die die
Verkäufer nie zu Gesicht be
kommen ?
Und welcher Widerspruch ist zu
verzeichnen zwischen der Beteuer
ung im Berichte, dah die Verein
barung mit der Gesandtschaft ein-
wandftei erfolgte und der Aeuher-
Ung des Herrn Flesch bei der
Sitzung am 30. Juli 1921 in
Vaduz auf die Frage des Herrn
Regierungschefs, wo Herr Flesch
zugab, bezüglich der geschnittenen
Jubel keine Fühlung mit der Ge
sandtschaft genommen zu haben.
Nach den Erhebungen der Kom
mission ist also die geschnittene!
Madonna-Serie eine -private An
ordnung des Herrn Flesch und da
her auf Grund der vertraglichen
Bestimmungen nicht als offiziell zu
betrachten. Somit steht die hohe
fürstliche Regierung vor der tief
greifenden Frage, ob sie die An
schauung der Kommission oder den
von der Gesandtschaft den Jubel
marken verliehenen offiziellen Cha
rakter anerkennt."
VI. Belieferung der Postämter.
Die Untersuchungskommissivn
fand bei Vergleichung der Liefer-
ungstabellen. dah sowohl bei den
Frei- wie auch bei den Portomar
ken von je zwei Werten die Anlie
ferung eine äuherst bescheidene war
und zwar vermutlich absichtlich, da
mit die Postämter nicht zu voll
ständigen Sätzen gelangen und mit
geschlossenen Sätzen selbst Handel
treiben konnten, sodah also die
Sammler auf die Verschleihstelle
angewiesen waren.