Volltext: EINTRACHT (2012) (Ostern)

EINTRACHT OSTERN 2012 tümlichen Heiligen: das ehemalige Altarbild, nun an der Kapellennord- wand, und das Glasfenster im Chor. Sinnigerweise erhielt das LAK Pfle­ geheim am Dorfplatz den Namen St. Theodul. Am Rathaus der Wal­ sergemeinde zeigt das Mosaik an der Nordwand den 
«Teufel mit der Glocke». Im Triesenberger Wappen thront stolz die Glocke über dem Dreiberg im Wappen. 
Gold, das darin ist, euch gehören.» Der Bursche kam wirklich am nächsten Abend mit zwei Freunden in die Kapelle, und sie knieten hin­ tereinander in die Bänke. Als die 
Glocke der Pfarrkirche die Mitternachtsstunde schlug, erschien wirklich die Kiste mit dem Hund. Der erste versuchte, das Untier her­ unterzuwerfen, aber es sprang auf, starrte ihn mit feurigen Augen an, kläffte und jaulte und sprang von einer Seite des Kistendeckels auf die andere. Der zweite kam zu Hil­ fe, als er auch nichts erreichte, for­ derten sie den dritten auf. Der aber zitterte so vor Angst. Da hörten sie einen gellenden Schrei, und Hund und Kiste waren verschwunden. Es wurde stockdunkel im Kirchlein, und die Freunde konnten sich nicht rühren und mussten drinnen blei­ ben, bis der Mesner kam, den 
Eng- lisch-Gruss zu läuten. 
spricht. In einem prächtig erleuch­ teten Paradiesgarten spielen sie auf, als aber das 
«z'Taglüta» der 
Glocke aus Triesen ertönt, ist der Spuk ver­ schwunden und sie sind beim Gal­ gen unterm Meierhof, der Wein­ krug ist ein Totenkopf, der Becher ein Rosshuf, und im Sack finden sie bunte Glasscherben. Das Singen auf St. Mamerten Ein Triesner hatte ein Stallgut bei St. Mamerten. Eines Morgens, es war noch dunkel, glaubte er, es sei schon Zeit zum Füttern, und er machte sich auf den Weg, hatte sich aber in der Zeit geirrt, es war erst zwei Uhr nachts. Als er heraufkam, war die «Sant- Amerta-Kapelle» hell erleuchtet, und ein wundervolles himmlisches Sin­ gen klang aus ihr heraus. Er konnte nicht mehr weiter gehen, blieb wie gebannt stehen, und musste einfach zuhören. Erst als im Dorfe 
die Glocke das «Angelus» läutete, durfte er sich wieder bewegen. Kapelle St. Mamertus St. Theodul mit der Glocke Nach der Legende bekam Theodul, der erste Bischof des Wallis, vom Papste eine 
Glocke zum Geschen­ ke. Unvermögend, durch menschli­ che Hilfe sie fortzubringen, zwang er den Teufel, den er aus einem Be­ sessenen ausgetrieben, das Ge­ schenk über die Alpen in die Bi­ schofstadt Sitten zu tragen. Es darf nicht verwundern, dass die Walser ihren Schutzpatron in die neue Heimat am «Triesnerberg» mitgenommen haben. So erinnern auch zwei Darstellungen in der Ka­ pelle auf Masescha an den volks­Der 
glockentragende Teufel Der Wingertgeist Ein paar Balzner hatten auf And Holz gefällt und kamen von der Ar­ beit heim. Als sie schon weit unten waren, kam es einem in den Sinn, dass er seine Schuheisen vergessen hatte. Er kehrte um und holte sie, und als er auf dem Rückwege end­ lich bei den «Wingerten» vorbeiging, konnte er auf einmal keinen Schritt mehr tun und fiel wie gebannt zu Boden. Er musste die ganze Nacht liegenbleiben und fast erfrieren. Beim ersten 
Glockenklang des Tag­ läutens hörte er ein Rascheln, als ob jemand den Wingert hinauf­ springe. Ein unheimliches Lachen ertönte, da konnte er erst aufstehen und heimgehen. Der Schatz von St. Mamerten Eines Abends ging ein Triesner in das Kirchlein St. Mamerten, um zu beten. Plötzlich erschien ihm ein Geist, der zu ihm sprach: «Wenn du reich werden willst, so komme mit zwei anderen Burschen um Mitternacht hierher. Du wirst eine Kiste sehen, die ist voll Gold, und auf ihr wird ein Hund sitzen. Wenn ihr ihn hinunterwerft, so soll alles 
Das Geheimnisvolle des Glocken­ klangs finden wir auch in den Sagen der weiteren Umgebung: - «Die Glocken von Plurs» in einem dramatischen Theaterstück - das «Heidenglöcklein» der alten Tisner Kirche - die «Glocken von St. Anton» - das «Gretschinser Glöcklein» aus der Marienkapelle von Triesen - die grosse Kirchenglocke von Furna vertrieb die «wilden Lüt» aus dem Val Davos (A. Büchli) - die Glocken von Sankt Corneli verscheuchen das Nachtvolk - das Dröhnen des Ostergeläutes wäh­ rend der Schlacht um Feldkirch «... und das ganze Franzosenheer floh vor Angst landaus vor der Osterglocken heiligem Klange» (A. Hensler) Quellen: Nach Seger, Otto: Sagen aus Liechtenstein Johann Oehry 33
	        

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