EINTRACHT ADVENT 2011 Eugen Zotow als Landschaftsmaler In den Liechtensteiner Jahren er­ wächst dem Thema der Landschaft ein besonderer Stellenwert. Es ent­ stehen Studien und Gemälde, die Zeugnis ablegen von einem hohen technischen Können des Künstlers und einer virtuosen Beherrschung der Farbe. Die Schönheit der Natur kommt in Zotows stimmungsvollen Landschaftsbildern gefühlvoll zum Ausdruck. Anlässlich der Ausstel­ lung 1940/41 hebt der Berichterstat­ ter des Liechtensteiner Volksblattes am 24. Dezember 1940 die Land­ schaftsdarstellungen Zotows hervor: «Die Landschaften sind grösstenteils als Studien aufzufassen. Der Künst­ ler hat unsere heimatliche Gegend so fein empfunden, dass uns die trefflichen kleinen Meisterwerke je­ de Stimmung wiedererleben lassen.» Vertraute Orte und Plätze der Ge­ meinden hatte Zotow in duftigen und frischen Farben auf die Lein­ wand gezaubert. Das Schaaner Riet, Triesen mit St. Mamertus, die Schaa­ ner Duxkapelle, der Kirchhügel von Bendern erweckten sein Interesse. Erst mit der «Gemeindemappe» von 1951 setzt er sich mit allen Gemein­ den und ihren repräsentativen An­ sichten auseinander. Neben den Gemeinden im Rheintal, von der er sich vorwiegend seiner 
Blick ins Rheintal, o. D., Öl auf Karton Wohngemeinde Vaduz widmete, zog es den Künstler gerne in die Bergregion. Spektakuläre Blicke ins Rheintal bevorzugte er, das idylli­ sche Malbun hielt er in Öl fest, blickte von Gnalp auf Triesenberg, beobachtete die Wolkenszenarien über dem Rheintal, immer wieder Gaflei und Silum mit Weiden, Bäu­ men und Alphütten, eindrucksvoll seine Winterlandschaften von Gaflei auf die verschneite Alvierkette. Vaduz stellte Zotow zu allen Jahres­ und Tageszeiten, in verschiedensten Techniken dar. Rötliche Dämmer-— 
- > «i:v-P/s Blick durch ein Fenster auf das Blaue und das Rote Haus in Vaduz, Öl auf Karton 
Garten von Schloss Vaduz im Winter, o. D., Craphitstift auf Papier Stimmungen wechseln sich mit hel­ len Winterstimmungen ab. Vaduz bei Nacht in stimmungsvolles Mondlicht getaucht, Schloss Vaduz, das Innere der Schlosskapelle, aber auch die Vaduzer Pfarrkirche St. Flo­ rin, den Spoerry-Weiher und zahlrei­ che Privathäuser erfasst er künstle­ risch - so beispielsweise das «FHaus zur Linde» und das «Schädlerhaus» in Vaduz. Mit dem Gemälde der Villa Riley im Villenviertel von Schaan, ei­ nem 1930/31 von Erwin Hinderer er­ bauten vornehmen Landhaus, schuf Zotow ein Zeitdokument. Das erste Vorzeigeobjekt des deutschen Archi­ tekten im Fürstentum Liechtenstein wurde 1970 abgebrochen. Für Jules Huber reiste er einige Tage nach Thun, um dort den Thunersee zu ma­ len. Auch der «Zürichsee im Abend­ rot» findet sich als eines der wenigen jenseits der Grenzen Liechtensteins gemaltes Motive im CEuvre Zotows. 18