EINTRACHT ADVENT
2010 GESCHICHTE Schellen, Schiiten, Eicheln und Federn Der Jass kommt wie die meisten Kartenspiele aus dem Orient. Unge- fähr im 14. Jahrhundert wurde die- ses Spiel vermutlich von den Sara- zenen nach Europa gebracht. Dort wurden neue Karten entwickelt, die dem mitteleuropäischen Raum bes- ser entsprachen. Dadurch entstand das deutsche, das französische und das italienische Blatt. Seinen Weg ins heutige Verbreitungsgebiet fand der Jass aus den Niederlanden durch Söldner. Die beiden Begriffe «Jass» (= Bauer») und «Näll» ent- stammen der niederländischen Sprache. Die ältesten bekannten Karten aus der Deutschschweiz, ei- ne Variante der deutschen Karten, stammen von 1470 und tragen die Farben Schellen, Schiiten, Eicheln und Federn. Diese Karten liegen im Historischen Museum in
Basel. Rosen statt Federn Die Farbe «Rosen» im deutsch- schweizerischen Blatt ist erst später eingeführt worden, da die ur- sprüngliche Farbe «Federn» angeb- lich negative Assoziationen hervor- gerufen habe (vermutlich durch das Hühnerrupfen) und Rosen ange- nehmer seien.Ungefähr
bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts kannte man nur einseitige Bilder. Doch seit dem Zweiten Weltkrieg etwa gehören die Doppelseiten zu den gültigen Jasskarten in Liechten- stein und in der Schweiz. Schweizer Spielkarten mit dem typischen Schweizer
Farbsystem 12