Volltext: EINTRACHT (2005) (Ostern)

EINTRACHT OSTERN 
2005 LEITARTIKEL Heimat- und Brauch- tumspflege ist eine nationale, eine besonders wichtige liechtensteinische Aufgabe. Dies hat der Präsident des im Jahre 1901 gegründeten Historischen Ver- eines erkannt und schon in der Jah- resversammlung 1910 auf das Fehlen dieser Aufgabe in den Statuten auf- merksam gemacht. In der General- versammlung von 1912 wurden dann die Statuten entsprechend er- gänzt und das Fehlende dort aufge- nommen und bereits im Jahre 1915 hat der Präsident die erste Umfrage über Sitten und Bräuche im Land und in den Schulen bei den Lehrern durchgeführt. Im Jahre 1986 ist dann ein Buch er- schienen, was für uns im Land ein- malig und nach wie vor von grosser Bedeutung ist: «Brauchtum in Liech- tenstein». Die Vorarbeit für die Brauchtumsforschung Liechtensteins leistete das bereits im Jahre 1973 er- schienene Buch «Liechtenstein ge- stern und heute». Das im Jahre 1986 publizierte Buch fand bei der liech- tensteinischen Bevölkerung grossen Anklang und es war ein Risiko, die- ses grosse Werk mit einer Auflage von 10 000 Büchern herauszugeben, aber es war richtig und schon im Jah- re 2003, also 17 Jahre nach der Her- ausgabe, war dieses Buch vergriffen. Es ist nur noch in einigen wenigen Exemplaren vorhanden, welche der EINTRACHT dazu dienen, jenen, welche beim «Kennen Sie Liechten- stein?» mitmachen, als Preis zu ver- geben. Wir leben in einer Zeit der globalen Veränderungsdynamik und ein Ge- gengewicht zu derselben bildet die Verwurzelung der Tradition, denn Tradition, so meint K. F. von Weiz-säcker, 
ist bewahrter Fortschritt und Fortschritt ist weitergeführte Traditi- on. Das Bejahen unserer schönen und vielfältigen Bräuche ist ein Be- kenntnis zu unserer Heimat, zu unse- rem liebens- und lebenswerten Liechtenstein. Seit dem Jahre 1986 haben sehr viele Ausländer in Liechtenstein Wohnsitz genommen. Liechtensteinerinnen ha- ben ausländische Partner geheiratet, die dann sehr oft ebenfalls in Liech- tenstein Wohnsitz genommen ha- ben. Dazu kommen erfreulicherwei- se die Kinder unserer liechtensteini- schen Bevölkerung und auch in grös- serem Ausmasse die Kinder der hier Niedergelassenen und Wohnhaften, die keine liechtensteinische Staats- bürgerschaft besitzen. Diese Menschen kennen die liech- tensteinischen Sitten und Bräuche vielfach nicht, was anregt und ver- pflichtet, die Heimat- und Brauch- tumspflege zu fördern und allen Menschen hier zu vermitteln. Ob das gelingt, hat mir schon eine Zeit lang Sorge bereitet, denn gerade in Zeiten der Globalisierung braucht der Mensch einen Ort, an dem die Welt trotz der vielen Veränderungen noch in Ordnung 
ist. «Brauchtum Liechtenstein - alte Bräuche und neue Sitten» Im Dezember 2004 erschien im Al- penland Verlag in Schaan ein neues Brauchtumsbuch unter dem Titel «Brauchtum Liechtenstein - alte Bräu- che und neue Sitten». Das Buch setzt sich für die Erhaltung des regionalen Brauchtums ein. Es soll die Leute im Land ermutigen, selber Brauchtums- pflege zu betreiben oder altes Brauchtum wieder aufleben zu las- sen. Im Vergleich mit dem Brauch- tumsbuch von 1986 ist diese Publi- kation um rund fünfzig zusätzliche Beiträge zu (Neu-) Erscheinungen von Festen, Ereignissen und Organi- sationen rund um das Brauchtum in Liechtenstein erweitert worden. Die Aufteilung in Jahreslauf, Lebenslauf, Kirchen und Kirchenpatrone, die Un- terteilung z. B. des Jahreslaufes in Frühling, Sommer, Herbst und Win- ter, mit entsprechenden grossformati- gen sehr schönen Bildern findet all- gemein Anklang. Auch der Umstand,dass 
die Sitten und Bräuche sehr leicht verständlich sind, stösst auf In- teresse, denn die Bräuche werden je- weils mit einem Farbfoto dargestellt. Ich bin allen jenen, die an diesem neuen Brauchtumsbuch mitgewirkt haben, zu besonderem Dank ver- pflichtet. Wem dieser Dank gebührt, ist aus dem Buch selbst ersichtlich. Als Verfasser des ersten Brauchtums- buches möchte ich klar festhalten, dass das neue Buch keine Konkur- renz ist, sondern eine erfreuliche Fortentwicklung des Brauchtums. Wir sollen, ja wir müssen die Ge- meinschaftsbezüge kräftigen und för- dern, das Wurzelwerk, das den Men- schen und unser Land, unsere Dörfer, an Herkunft, Heimat, regionales Um- feld und an Familien bindet. In dem Masse, in dem es uns gelingt die re- gionalen Bezüge zu stärken, finden wir zugleich den Nährboden für die übrigen Sozialbezüge. Mit solchen Verbindungen von Dorf zu Dorf stär- ken wir das Zusammenleben in der Gemeinde, das Vereinsleben, die Nachbarschaft usw. Dies ist sehr wichtig, denn der Mensch braucht kleine Lichter, welche den Alltag bes- ser und erträglicher machen. Ein sol- ches Licht können Ihnen die auch im neuen Brauchtumsbuch aufgezeigten Sitten und Bräuche 
vermitteln. Liebe Leserinnen der EINTRACHT, wenn Sie sich eine Freude auf Os- tern bereiten wollen, dann kaufen Sie das neue Brauchtumsbuch. Wenn Sie Ihren Kindern, Verwand- ten, Bekannten, vor allem jenen, die im Ausland sind, eine besondere Freude machen wollen, dann schen- ken Sie ihnen dieses neue Brauch- tumsbuch. Man wird es immer wie- der zur Hand nehmen und Ihnen dankbar sein, dass sie dieses schöne Werk von Ihnen geschenkt beka- men. Die Redaktion der EINTRACHT be- nützt diese Gelegenheit, um Ihnen für die kommende Woche ein frohes, gesegnetes und ruhiges Osterfest zu wünschen.
	        

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