Volltext: EINTRACHT (2001) (Advent)

EINTRACHT ADVENT 
2001 Glocken der Heimat Eine Zusammenstellung der Glockengeläute der Pfarrkirchen im Fürstentum LiechtensteinAdolf Marxer Das ganze Tal ist in 
feierliche Musik gehüllt. Mit welch feierlicher Ruhe das Rheintal an einem Sonntagmorgen sich zeigt, kann man erst erfahren, wenn man es von der Anhöhe aus betrachtet. Noch beeindruckender wird die Stimmung, wenn man ver- nimmt, wie die Kirchen-Glocken der Gemeinden des Tales zum Kirch- gang läuten. Es ist ein Klingen von grossen und kleinen Glocken, das ganze Tal ist in feierliche Musik gehüllt. Die katholische Tradition unseres Ländchens ist auch Grund, dass in unseren Gemeinden imposante Kir- chen stehen, die ausnahmslos auch grosses und schweres Geläute ha- ben. Damals zur Bauzeit unserer Kirchen galt die Forderung, dass alle Einwohner des Dorfes im Kirchen- raum Platz finden sollen. Manche unserer Gotteshäuser, die um die Wende zum 20. Jahrhundert gebaut wurden, hat das Fürstenhaus mass- geblich mitfinanziert. Bei späteren Ergänzungen der Geläute und Ein- richtungen sind oft Einzelpersonen oder Familien als Stifter erwähnt. Da bei uns Kirchenwesen und Ge- meindewesen bis heute noch unter derselben Gemeindeverwaltung ste- hen, war und ist es auch möglich, kostspielige Renovationen und An- bauten mit Geldern der Gemeinde zu finanzieren. Wir kennen aber auch Situationen in anderen Län- dern mit getrennter Verwaltung kirchlicher und staatlicher Angele- genheiten, wo grosse und einst schöne Kirchen unhaltbar dem Zer- fall ausgeliefert sind. Die Kirchen unseres Ländchens sind ausnahms- los in bestem Zustand und werden mit Liebe und Sorgfalt gepflegt. Sie sind das religiöse, gefühlsmässige und optische Zentrum unserer Dör- fer, dessen wir stolz sein dürfen.Glockenausstellung 
in der Firma Gebr. Grassmayr in 
Innsbruck Aus der Geschichte der 
Glocke Die Glocke ist nie «erfunden» wor- den - sie hat vielmehr eine lange Vorgeschichte und Entwicklungs- zeit, über die wir nur mangel- und lückenhaft unterrichtet sind. Alle Völker der Erde haben kultische Handlungen mit akustischen Zei- chen begleitet oder angekündigt, und seit dem Gebrauch der Metal- le, in China schon ab 3000 v. Chris- tus, wurden daraus Klanginstru- mente gefertigt, die mehr oder we- niger zu den Vorfahren unserer Glocken gezählt werden müssen. Von Asien, wo man zuerst das Giessen von Glocken verstand, ver- breiteten sich die Glocken im 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr. nach Europa und fanden zuerst in Klöstern als Kirchen-Glocken Verwendung. Etwas später begann der Gebrauch von Kirchen-Glocken in den eigentlichen Kirchen und Kapellen. Schon in den ersten frühkirchlichen Basiliken war den Glocken die Glockenstube im erhöhten Turm zugewiesen.Ausgang 
des 5. Jahrhunderts sind die Gehilfen des Bischofs Patrici- nus, namens Litmus, Esse und Tesach, als Glockengiesser bekannt; der zum Priester geweihte, später heiliggesprochene Fokernus goss um 490 in dem von ihm errichteten Kloster in Leinster. Selbst auf der entlegenen schottischen Halbinsel Hy ist um 550 regelmässiges Glockenläuten üblich, wie ab die- ser Zeit überhaupt vom Gebrauch und Vorhandensein von Glocken als etwas Selbstverständlichem be- richtet wird. Dass sie gegen Ende des 6. Jahrhunderts an Grosse ge- wonnen hatten und wie heute schon mit dem Seile bewegt wur- den, geht aus den Schriften des fränkischen Bischofs Gregor von Tours hervor. Aquarelle der Pfarrkirchen von Hermy Geissmann; Textunterlagen von Fa. Gebrü- der Grassmayr und aus Archiven unserer Gemeinden. Mitarbeiter an diesem Beitrag waren auch lohann Oehry und Josef Eberle.
	        

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