Volltext: EINTRACHT (2000) (Ostern)

0^ EINTRACHT OSTERN 
2000 Schöne Brunnen tragen zur Wiederbelebung unserer Dörfer bei Brunnen sind künstlich hergestellte Anlagen zur Gewinnung von Trink- wasser. Der Zweck des Brunnens ist Ausgangspunkt für jeden Entwurf. Es ist ein Unterschied, ob mit ihm lediglich ein unterhaltender Akzent in einer Grünfläche geschaffen wer- den soll oder ob er als Nutzbrun- nen den Brennpunkt eines Platzes oder das Symbol eines ganzen Dorf- quartiers darstellt. Brunnen und Wasserspiele können geradezu ma- gische Wirkungen haben und wer- den heute oft benutzt, um zu unse- rer vorwiegend technisch bestimm- ten Umwelt ein natürliches Gegen- gewicht zu schaffen. Ein schöner Brunnen spendet den Menschen Freude und trägt viel zur Belebung oder Wiederbelebung unserer Dör- fer 
bei. Wir unterscheiden in Liechtenstein zwischen: 1. Schöpfbrunnen Die urtümliche Form eines Brun- nens war der Schöpfbrunnen. Da- bei wurde lediglich an einem gün- stigen Ort am Bach oder unmittel- bar beim Austritt der Quelle eine Schöpfstelle 
geschaffen. 2. Laufbrunnen Als Laufbrunnen wird jeder Brun- nen bezeichnet, der während des ganzen Jahres läuft bzw. fliesst. Meistens wurde das Wasser von der Quelle zunächst in Brunnenstuben und von da an durch Holzrohre («Teucheln») in die Dorfbrunnen geleitet. Später gab es auch Leitun- gen aus Ton und seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus 
Eisen. 3. Stock- oder Röhrenbrunnen Die Leitungen ermöglichten den Bau von Stock- oder Röhrenbrun- nen. Sie bestehen aus einem Trog und einem Ständer, in dem das Wasser hochsteigt und sich dann in den Trog ergiesst. Als Ständer dien- te ein Holzpfosten, ein Pfeiler oderStädtle 
Vaduz, vor ca. 100 
fahren eine Säule. Diese Brunnen bedin- gen eine geschlossene Wasserzulei- tung in 
Röhren. 4. Schöpf- und Waschbrunnen Diesen - es kann auch ein Lauf- brunnen, Stock- oder Röhrenbrun- nen sein - kann man in seiner äus- seren Form sehr gut erkennen, denn er besteht aus zwei voneinander getrennten Teilen. Das Wasser im grösseren Teil wird als Trinkwasser für Mensch und Tier benützt. Es darf dort Wasser geschöpft, aber nie etwas ausgewaschen oder gereinigt werden. Dafür ist der zweite, klei- nere Teil des Brunnens vorgesehen. Daher der Name «Waschbrunnen». Durch diese Trennung bleibt das Trinkwasser im grossen Schöpfbrun- nen immer 
sauber. 5. Zisternen - Ziehbrunnen - Pumpbrunnen Mit Ziehbrunnen - Pumpbrunnen - wurde das Grundwasservorkom- men angezapft. Diese «Wasser- sammler» dienten nicht nur der Wasserversorgung für Mensch und Tier, sondern vor allem als Wasser- reservoir bei Brandfällen, weswe-gen 
z.B. die Regierung der Gemein- de Schaan 1865 «anbefohl», Was- serkästen, Feuerweiher und Wasser- zisternen zu bauen. Sie dienten in den Berggegenden aber auch 
als Alte Beider Uf alta Beider ischt er noch im Dorf, min alta Brunna er ischt dr Letscht vo allna gse scho lang schtoht er o numma. Gär alli kond mir weder d'Sinn und ganz i mi versunka möcht i vo am zom andra go wo i so viel ha trunka. Im alta Bach, i'r Herragass, bim rota Hus, bim Leua ma hat na äfach s'Wasser gno und Trog schier lo verkeia. Uf alta Beider - do wörd wach net no min alta Brunna - viel alti Giebel, so mengs Dach o si sind lang scho numma. Edwin Nutt 11
	        

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