Volltext: EINTRACHT (1999) (Ostern)

EIS EINTRACHT OSTERN 
1999 LEITARTIKEL Ich liebe das Leben Im Zusammenhang mit der Feier unserer Goldenen Hochzeit erhielt ich eine Karte von einer charman- ten Trachtenträgerin, auf welcher folgendes stand: «Diese Zeilen finde ich besonders für Dich sehr passend». Es lag das nachstehende Gedicht bei: Ich liebe das 
Leben. Ich liebe die Weisheit uralter Wälder, die Leere herbstlicher Stoppelfelder, der Sterne unenträtselt Gefunkel im guten, warmen, nachttiefen Dunkel - das Holz alter Türen, ein Bild an der Wand einen halb zerbröckelten Brunnenrand, die Schwermut des Winters, die Sommersüsse, die Vielfalt der Wolken, der Dorfkinderfüsse, wenn sie barfuss durch üppige Wiesen gehen, den Sturm und die Stille, die Steine, die Seen oh - wie jedes Ding mir gefällt! Ich liebe die grosse grausame Welt und alles Leid, das Gott mir gegeben: Ich liebe das LEBEN.Gloria Nessler. Ich habe mich über die Geste und ebenso sehr über das Gedicht ge- freut. Ich habe es immer wieder ge- lesen. Vor allem bin ich begeistert vom letzten Satz, denn ich liebedas 
Leben wirklich und möchte Ih- nen diese positive Einstellung auch mit einem Gedicht von Johann Wolf- gang von Goethe mit in die Früh- lingstage hineingeben: Lied des 
Türmers Zum Sehen geboren, Zum Schauen bestellt, Dem Türmer geschworen, Gefällt mir die Welt. Ich blick' in die Ferne, Ich seh' in der Näh', Den Mond und die Sterne, Den Wald und das Reh. So seh' ich in allen Die ewige Zier, Und wie mir's gefallen, Gefall' ich auch mir. Ihr glücklichen Augen, Was je ihr gesehen, Es sei wie es wolle, Es war doch so schön! Dem Leben einen Sinn 
geben Verlorene Zeit kann nicht zurück- geholt werden, jedes Jahr, jeder Tag, jede Stunde, die wir weniger harmonisch, fröhlich und glücklich und weniger gesund und leistungs- fähig leben als es heute möglich ist, ist Verlust am Wertvollsten, über das wir verfügen - es ist Verlust von kostbarer Lebenszeit. Ein unwieder- bringlicher Verlust! Es gibt kein Zurück! Die Zeit läuft, ob wir uns am Leben freuen, ob wir dem Leben Sinn ge- ben oder es sinnlos vergeuden. Ich habe bei den Pfadfindern etwas Wichtiges und für das ganze Leben Bedeutungsvolles gelernt, nämlich das Versprechen «jeden Tag eine gute Tat». Dieses Versprechen umgesetzt macht selber froh und glücklich, denn - so meint Maurice Maeterlinck: «Man muss glücklich machen, um glück- lich zu sein.» Liebe Leserinnen, R. Ceelen meint nachstehend - vielleicht zählen auch Sie zu diesen, die es nicht wissen:«Manche 
Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind. Manche Menschen wissen nicht, wie gut es tut, sie nur zu sehen. Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich ihr Lächeln ist. Manche Menschen wissen nicht, wie wohltuend ihre Nähe ist. Manche Menschen wissen nicht, wieviel ärmer wir ohne sie wären. Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind. Sie wüssten es, würden wir es ih- nen sagen.» Wir könnten es ihnen sagen, z.B. mit einem verzierten oder gar roten Osterei, dem Zeichen der Wert- schätzung und Verbundenheit. Im Geiste überreicht Ihnen die Re- daktion der «EinTracht» ein solches und wünscht Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest.rf? Adulf Peter Goop
	        

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