Volltext: EINTRACHT (1998) (Staatsfeiertag)

Hl Elü EINTRACHT STAATSFEIERTAG 
1998 Politischer und wirtschaflicher Aufschwung unter Fürst Hans Adam II. Mit dem ältesten Sohn Fürst Franz Josefs, dem damaligen Erbprinzen Hans Adam (geb. 1945), vollzog sich, nach einer Periode der Konso- lidierung, schliesslich ein erneuter wirtschaftlicher und politischer Auf- schwung des Hauses und des Lan- des Liechtenstein. Noch vor dem Tode seines Vaters übernahm er 1984 als Stellvertreter die Regie- rungsnachfolge. Seit 1989 amtiert Hans Adam II. als Regierender Fürst von 
Liechtenstein. Zur Residenz gehören die Kunstsammlungen Der Residenzwechsel von Wien nach Vaduz hatte auch die Über- siedlung der weltweit berühmten Kunstsammlungen des Fürsten von Liechtenstein zur Folge. Trotz wechselvoller Geschichte eignet ih- nen eine wesentliche Konstante - der private Status, welcher zugleich als kulturelles Zeugnis der politi- schen Souveränität des Hauses Liechtenstein zu werten ist. Ihre Anfänge liegen freilich im dunkeln, zumindest, sofern nicht der Mass- stab bewusster und zielstrebiger Sammeltätigkeit angelegt wird. Manches Familienmitglied hatte ge- wiss schon die eine oder andere Kostbarkeit erworben und vererbt, bevor mit Karl I. von Liechtenstein erstmals in der Geschichte des Hauses eine Persönlichkeit hervor- trat, welche ein profiliertes, nun auch der verliehenen Fürstenwürde angemessenes Interesse an Kunst zum Ausdruck brachte. Karl besass eine ausgeprägte Vor- liebe für Gegenstände und Geräte aus Gold, Silber und Edelsteinen. Durch ihn kam es zur Schaffung einer eigenen Silberkammer, die 1623 von der «Guardaroba» ge- trennt und eigenständig inventa- risiert wurde. Die «Guardaroba» selbst umfasste, wie aus vorhande- nen Inventaren hervorgeht, Teppi- che, Möbel, Gold- und Silbergeräte sowie Gemälde und zahlreiche BergkristalIgefässe. Bereits im Jahr 1597 zeigte sich Kaiser Rudolf II.Abb. 
9: Giovanni Castrucci; Prunktruhe; Hartgesteine, Marmor, Granat; Ebenholz, Samt; Bronze, vergoldet; Höhe 55,5 cm, Breite 88 cm, Tiefe 48,3 cm; Inv. Nr. 599; erworben nach Auftrag durch Fürst Karl I. vom 
Künstler am Kunstbesitz Karls von Liechten- stein interessiert und liess sich aus- gesuchte Gemälde und andere Kunstgegenstände von diesem zum Geschenk machen. Als ehrgeiziger Sammler und Auftraggeber von Kunstwerken sowie als stolzer Be- sitzer einer mit kostbarsten Objek- ten ausgestatteten Kunstkammer stand Rudolf hinsichtlich Rang und Ruf seinen Zeitgenossen zweifellos weit voran, und schon aus diplo- matischer Rücksichtnahme vermied es Karl von Liechtenstein, zum Kai- ser in Konkurrenz zu treten. Und dennoch wusste Karl die am Prager Hof tätige internationale Künstler- schaft auch für seine eigenen Bedürfnisse in Anspruch zu neh- men. Als Obersthofmeister Rudolfs II. ohnehin für die Verwaltung der kaiserlichen Werkstätten zuständig, vergab er bedeutende Aufträge an Goldschmiede und Edelstein- schneider (Abb. 9), insbesondere aber an den kaiserlichen Kammer- bildhauer Adrian de Fries, dessen für Karl geschaffene lebensgrosse ; Bronzeplastiken auch heute noch Abb. 10: Adrian de Fries (1545-1626); Chri- ZU den herausragenden Werken der stus im Elend (1607); Bronze; Höhe 149 cm; Fürstlichen Sammlungen gehören Inv. Nr. S 515; erworben 1607 nach Auftrag (Abb. 1 0). durch Fürst Karl I. vom Künstler13
	        

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