ES EINTRACHT OSTERN
1997 Graphik-Sammlung Die Bemühungen der Landesbib- liothek, alles liechtensteinische Schrifttum möglichst vollständig zu sammeln, können dank gros- szügiger privater Unterstützung auch auf die Gebiete von Biblio- philie und Kunst ausgedehnt wer- dem. Ein Beispiel aus der Samm- lung von Werken Liechtensteiner Künstler ist die «Apokalypse des Johannes» von Martin Frommelt. Die Abbildung zeigt einen Aus- schnitt aus einem der 131 Farb- holzschnitte. Die Liechtensteinische Landesbi- bliothek pflegt auch eine Samm-lung
alter und neuer Graphik, die bis heute auf über 600 Blatt ange- wachsen ist. Schwerpunkte der Sammlung sind: Ansichten, Land- karten, Porträts und Wappendar- stellungen. Daneben gibt es auch eine Abteilung Varia mit Sujets verschiedenster Art. Kriterium für den Erwerb eines Blattes ist liech- tensteinische Thematik oder Ur- heberschaft. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht die Lan- desbibliothek zusammenzutra- gen, was einen Bezug zu Land und Fürstenhaus aufweist, und bemüht sich darüber hinaus, die bibliophilen Druckwerke einhei- mischer Künstler in ihre Bestände aufzunehmen.Was
sind denn möglicherweise die Dienstleistungen der Bibliothek der Zukunft? Die Bibliothek der Zu- kunft wird neben gedruckten Be- ständen vor Ort Zugriffsmöglichkei- ten auf digitale Medien über Server von Verlagen, Bibliotheken und Universitäten haben und ihrer Kundschaft Texte in elektronischer Form zur Verfügung stellen. Diese Bibliothek wird einen Teil ihrer Be- stände, besonders digitalisiertes Material, rund um die Uhr zugäng- lich machen. Moderne Schliess- und Selbstverbuchungssysteme er- lauben einen gewissen Kundenver- kehr auch ausserhalb der Öffnungs- zeiten. Damit nicht nur Leute, die sich privat die modernste Technik leisten können, einen privilegierten Zugriff auf elektronische Informati- onsangebote der Bibliothek haben, muss diese selbst immer ausrei- chend attraktive Arbeitsplätze und technische Geräte anbieten kön- nen. Die Bibliothek der Zukunft bleibt ein bevorzugter Ort des wis- senschaftlichen Forschens und Stu- dierens. Als Nationalbibliothek wird sie dafür besorgt sein, dass ne- ben dem gedruckten liechtensteini- schen Schrifttum auch audiovisuel- le Medien und elektronische Publi- kationen liechtensteinischer Prove- nienz gespeichert und archiviert werden. Die universale elektroni- sche Vernetzung im Computerzeit- alter wird das gedruckte Wort und die Welt der Bücher nicht ersetzen. In der Bibliothek der Zukunft wird beides stets möglich sein: präzise, blitzschnelle elektronische Daten- recherche und schweifendes Blät- tern und Schmökern im Buche. In- teresse an Information in jeder Form wird dort alle Alters- und Be- völkerungsgruppen zwanglos zu- sammenführen. Die Bibliothek als Hort des Wissens und als Informati- onszentrum bleibt ein Ort der Be- gegnung. 22