Volltext: EINTRACHT (1996) (Advent)

EINTRACHT ADVENT 
1996 GEDICHTE Johann Baptist Büchel (1853-1927) Kanonikus, Prälat, Fürst- licher geistlicher Rat |. B. Büchel, Prälat Zum 50-jähr. Priester-Jubiläum, 6. Aug. 
1926 Johann Baptist Büchel stammte aus einer einfachen Balzner Bauernfa- milie. Nach dem Besuch des Gym- nasiums in Feldkirch, Brixen und Schwyz studierte er am Seminar St. Luzi in Chur Theologie. 1876 wur- de er zum Priester geweiht und ar- beitete anschliessend acht Jahre am Kollegium in Schwyz. 1884 kehrte Johann Baptist Büchel als Pfarrpro- visor von Mauren in seine Heimat zurück. Ab 1885 war er Hofkaplan in Vaduz und von 1887 bis 1910 Pfarrer in Triesen. 1910 wurde er Direktor der neu organisierten Lan- desschule in Vaduz. Wegen seiner altersbedingten Schwerhörigkeit zog er sich 1920 als Kaplan nach Bendern zurück. Neben seiner Tätigkeit als Geistlicher engagierte sich Johann Baptist Büchel auch auf politischem und kulturellem Gebiet: Von 1890 bis 1905 und von 1918 bis 1920 gehörte er dem Landtag an. Wäh- rend fast dreissig Jahren (1891 — 1920) bekleidete er das Amt desLandesschulkommissärs. 
Er war Mitbegründer des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein und verfasste zahlreiche Arbeiten zur Geschichte des Landes und der Gemeinden. Darüber hinaus schrieb Johann Baptist Büchel auch Gedichte. Eine Auswahl wurde aus Anlass seines 50jährigen Priesterjubiläums 1926 in dem Band «Gedichte - alte und neue» veröffentlicht.Rita Vogt Aus Paul Vogt: Brücken zur Vergangenheit, Vaduz 1990, S. 
195 Hohe Alpen Hohe Alpen meine Wächter und mein Wall der deutsche Rhein. Nenne mich ein glücklich Eden, nenne du mich «Liechtenstein». Nicht der Städte falschen Schimmer kenn ich, Dörferfrieden nur, und der Alpen Himmelslüfte und die still bewohnte Flur. Schanzen nicht und blanke Schwerter sind des Glückes Hort und Hut. Biedersinn, der Väter Einfalt sei mein Schild, und froher Mut. Fromm Gemüt und rege Hände, schlichter Sitte Edelstein, Lieb' und Treu' zu Fürst und Heimat soll, mein Volk, dein Reichtum sein. Der Herbst Schon färben sich die Wälder, der kalte Winter naht; leer stehen alle Felder von ihrer Frühlingssaat. Dahin des Lenzes Freuden, dahin des Sommers Glut; es nahn des Winters Leiden, der rauhen Stürme Wut. So schwindet auch im Leben der Jugend frohe Lust, und schwere Sorgen weben sich um des Alters Brust. O Mensch gedenk bei Zeiten des Lebens Flüchtigkeit. Bald wirst dahin du gleiten im Strom der Ewigkeit.Das 
schöne 
Land Ist doch kein Land so lieb und hold wie du, o Liechtenstein, wenn Abends in der Sonne Gold hell leuchten Fels und Hain. O schütze, Gott, die Heimat mein und lass sie ewig, ewig sein! Ist doch kein Land in solcher Ruh, von keinem Feind bedroht, kein Land so glücklich auch wie du, so frei von Harm und Not. O schütze, Gott, usw. Ist doch kein Land so felsentreu dem Throne und Altar. Erblühte doch die Eintracht neu, wie die der Väter war! O schütze, Gott, usw. Drum freu' ich mich, du Eden schön, und danke Gott dem Herrn, der dich zur Heimat mir ersehn, dich, meines Lebens Stern. O schütze, Gott, 
usw. An die Heimat O Heimatland in weiter Fern, wirst du genannt, lausch' ich so gern. Bin ich im Wald, im Wiesengrün, nach dir geht bald mein Sehnen hin. Wenn Schlummer bringt dem Müden Ruh', mein Geist sich schwingt der Heimat zu. Sing' ich ein Lied, es klingt so traut; Durch's Herz mir zieht der Heimat Laut. Wenn Winde weh'n von fern heran und Wolken geh'n in luft'ger Bahn, sind's Boten mir vom Ländchen mein, ein Gruss vor dir, o Liechtenstein. O glücklich Los, schlöss einst zur Ruh, in deinem Schoss ein Grab mich zu! O Liechtenstein, o teures Land, du Wiege mein am Rheinesstrand!
	        

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