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EINTRACHT ADVENT
1995 Man hat Heimweh nach Feldkirch, noch bevor man wieder zu Hause ist! «Die Trachten aus Liechtenstein be- sichtigen unter kundiger Führung Feldkirch» hiess es im Veranstal- tungskalender der Liechtensteini- schen Trachtenvereinigung, und es kamen ca. 50 Personen. Sie wurden reichlich belohnt, denn die Mont- fortstadt Feldkirch, deren Stadtrecht seit 1218 nachweisbar ist, und die in diesem Jahr das Jubiläum «70 Jahre Grossfeldkirch» feiert, zeigte sich in ihrem schönsten Kleid. Ein- gebettet zwischen sanften Hügeln vereint sie harmonisch das dynami- sche Leben unserer Zeit mit dem Zauber ihrer Geschichte. Wer offen ist für Altes und liebevoll Erhalte- nes, - zu denen zählen sicherlich auch die liechtensteinischen Trach- tenträgerinnen und Trachtenträger - der kann Feldkirch erleben wie ein Bilderbuch.
Fachkundig und als ei- ne von Feldkirch begeisterte Frau zeigte sich unsere Führerin Frau Drexel. Viel Interessantes erfuhren wir über den Katzenturm, das Chu- rertor, das Liechtenstein Palais, den Rathaussaal sowie über das mit Fresken verzierte Rathaus selbst, umgeben von malerischen Bürger- häusern. Wir besuchten den goti- schen Dom mit seinen Kunstschät- zen und besichtigten die Marktgas- se, wo man am besten den Rhyth- mus der Stadt erfährt. Wir pilgerten vorbei an der Johanneskirche, der Liebfrauenkirche, an modernen Ein- kaufsarkaden hinter jahrhunderte- alten Fassaden, an Nobelboutiquen und bekannten Speiselokalen ne- ben Tante-Emma-Läden sowie tra- ditionsreichen Cafes, den Stätten zwischenmenschlicher Begegnun- gen. An diesem schönen Tage er- wies sich Feldkirch als ein faszinie- rendes Kaleidoskop von Farben und als eine Stadt mit aussergewöhnli- cher Vielfalt, in welcher man Kunst und Kultur zum Anfassen erleben darf. Feldkirch erwies sich als Treff- punkt in Vergangenheit und Gegen- wart. Wir erlebten Schönes undStilles,
Vertrautes und Anderes. Wir erfuhren von
Geschichte und Ge- schichten voll Kraft und Poesie. Der Höhepunkt des Nachmittags war aber die Besichtigung der trut- zigen Schattenburg. Die Idylle des Burghofes, der Ausblick über die Dächer von Feldkirch sind nur zwei von vielen unvergesslichen Details. Mit einer aussergewöhnlichen Be- geisterung und Liebe zur Sache so- wie mit besonderem Sachverstand zeigte uns Frau Aufinger das Hei- matmuseum der Schattenburg. Wir sahen eine Schlösser- und Waffen- sammlung sowie Bilder und Grafi- ken in historischen Schauräumen. Wir besuchten einen volkskundli- chen Raum mit Geräten und Ge- genständen aus Handwerk, Haus- halt und Brauchtum und sahen auch die schönen Feldkircher Trachten sowie eine Münzen- und Medaillensammlung und vieles mehr, das uns durch die gekonnten Erläuterungen der charmanten Füh- rerin zu begeistern vermochte. Nach all dem vielen Schönen ist es wohl selbstverständlich, dass das Restaurant lockte und in der Ritter- stube der Schattenburg der Kultur- tag 1995 der Liechtensteinischen Trachtenvereinigung bei einem ge- selligen Beisammensein seinen Ab- schluss fand. Man hat Heimweh nach Feldkirch, noch bevor man wieder zu Hause ist. Wir kommen sicher
wieder.A.P.G.Das
älteste Hochzeitsfoto In unserer Osternummer haben wir alte Hochzeitskleider vorgestellt. Ei- ne aufmerksame Leserin der «Ein- Tracht», Frau Germana Goop, geb. Wohlwend aus Schaan, übergab uns das Hochzeitsfoto ihrer Eltern aus dem Jahre 1895 samt Einla- dung. Es ist das älteste uns bekannte Hochzeitsfoto, weshalb wir es zu- sammen mit der Einladungskarte, deren Gestaltung und Text für sich selber sprechen, gerne unseren Le- sern und Leserinnen vorstellen. Wenn Sie noch ältere Hochzeitsbil- der haben oder kennen, sind wir für Hinweise
dankbar. Einladungskarte aus dem Jahre 1895 22