Volltext: EINTRACHT (1995) (Advent)

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EINTRACHT ADVENT 
1995 Vom Werden unseres 
Museums Am Beginn des Museumsrundgan- ges erfahren wir etwas von der mitt- lerweile über dreissigjährigen Ge- schichte des Museums: Liechten- steins Entwicklung vom Agrar- zum Industriestaat nach dem Zweiten Weltkrieg prägte auch die Walser- gemeinde Triesenberg. Das Leben in unserem Bergbauerndorf wan- delte sich grundlegend. Die Anzahl der Bauernbetriebe verringerte sich von Jahr zu Jahr, da die Leute nun gutbezahlte Arbeit und zahlreiche Verdienstmöglichkeiten im Tal fan- den. Alte Gerätschaften verschwan- den im Estrich, wurden weggewor- fen oder an Altwarenhändler ver- kauft. Der damalige Ortspfarrer H.H.Engelbert Bucher erkannte diese Entwicklung frühzeitig, und in kluger Voraussicht begann er schon in den Vierzigerjahren mit der Sammlung alten Kulturgutes. Be- reits im Jahre 1952 gelangte er mit seinen Plänen, eine sogenannte «Heimatsammlung» zu errichten, an die Gemeindevertretung und stiess dort auf offene Ohren. Der damalige Vorsteher Hans Gassner unterstützte das Vorhaben mit gros- ser Begeisterung und Tatkraft. 1959 erwarb die Gemeinde das in der Dorfmitte gelegene, 300 Jahre alte Haus Nr. 19 zur Errichtung eines Walser Heimatmuseums. Ein weite- rer Aufruf an die Bevölkerung, hi- storisch wertvolle Gebrauchsgegen- stände dem geplanten Museum zu überlassen, war erfolgreich, und so bildete die 61. Generalversamm- lung des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein am 29. Oktober 1961 den würdigen Rahmen für die Eröffnung des Trie- senberger Heimatmuseums. 20 Jah- re lang fand das Museum im alten Walserhaus eine Bleibe. Die Sicher- heit des immer wertvoller werden- den Kulturguts konnte im alten Holzhaus aber nicht länger gewähr- leistet werden. Die Sorge, ja man kann ruhig sagen, die Angst um die gesammelten Schätze wuchs, und so wurden mit der Planung des neuen Gemeindezentrums auch Räume für das Walser Heimatmuse- um vorgesehen. Die damalige Ge- meindevertretung unter VorsteherAlfons 
Schädler zeigte sich grosszü- gig, und der Architekt Hanswalter Schädler schuf mit grossem Ge- schick Räume, in denen die histori- schen Gegenstände wirkungsvoll ausgestellt werden konnten. Die damalige Museumskommission mit ihrem Präsidenten Herbert Hilbe hatte eine riesige Arbeit zu bewälti- gen. Der Konservator des Liechten- steinischen Landesmuseums, Felix Marxer, Ing. Sepp Frommelt und Paul Frick bewiesen viel Feingefühl beim Aufbau der Ausstellung. Klaus Schädler und Josef Eberle realisier- ten die Multivisionsschau, die be- reits beim 7. Internationalen Wal- sertreffen 1980 vorgeführt werden konnte. Der Ideenreichtum und das «Hand-in-Hand-Arbeiten» eines gut eingespielten Teams trug Früchte. So war am 13. Dezember 1981 das Ziel erreicht: Das neue Museum wurde von Geistl. Rat Engelbert Bu- cher eingeweiht und im Beisein zahlreicher Prominenz offiziell eröffnet. Seither durfte das Museum im Durchschnitt jährlich an die 4 000 Besucher willkommen heis- sen, eine Zahl, die alle Erwartungen weit übertroffen hat. Wir begeben uns zuerst ins erste Stockwerk und lassen vorerst dieSammlung 
mit den Plastiken aus Baumgebilden hinter uns. Ihr wol- len wir uns am Schluss zuwenden. Noch vor dem Betreten des ersten Ausstellungsraumes orientieren wir uns mit Hilfe eines naturgetreu ge- stalteten Reliefs des Liechtensteiner Oberlandes über die Topographie des Gemeindegebietes. Triesenberg umfasst zwei Landschaftsbereiche: das rheintalseitig gelegene Dorfge- biet mit den Höhenlagen Mase- scha, Gaflei und Silum und das hin- ter dem rund 1500 m hohen Berg- kamm (Kulm) gelegene Alpengebiet mit Steg (1300 m) und Malbun (1600 m). Triesenberg ist die höchstgelegene und mit 29,770 kirr auch die flächenmässig grösste Gemeinde Liechtensteins. Zur Geschichte der 
Walser Im ersten Ausstellungsraum befin- det sich das Herzstück des Mu- seums, die Darstellung der Ge- schichte der Walser im allgemeinen und der Walserkolonie Triesenberg im besonderen. Eine erste Vitrine mit Kopien prähistorischer Fund- stücke aus dem Alpengebiet schafft einen Bezug zum vorwalserischen Zeitraum. Bereits in prähistorischer Zeit hielten sich in unserer Region Menschen auf. Das beweisen im Walserzug. Bearbeitung von Regina Marxer nach einer Illustration in «Gefreite Walser» 
von Jakob 
Kuratli 10
	        

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