Volltext: EINTRACHT (1993) (Staatsfeiertag)

'EINTRACHT STAATSFEIERTAG 
1993 DAMALS Was sollen wir mit unseren Töchtern tun? Am 26. März 1 875, in der Nr. 1 3, publizierte die «Liechtensteinische Wochenzeitung» nachstehenden Beitrag: «Was sollen wir mit unsern Töch- tern thun ? Gebt ihnen eine ordent- liche Volksschulbildung. Lehrt sie ein nahrhaftes Essen kochen. Lehrt sie waschen, bügeln, Strümpfe stopfen, Knöpfe annähen, ihre eige- nen Kleider machen und ein or- dentliches Hemd. Lehrt sie Brod backen, und dass eine gute Küche viel an der Apotheke spart. Lehrt ih- nen, dass ein Franken WO Rappen werth ist, und dass nur der spart, der weniger ausgibt, als er ein- nimmt, und dass Alle, die mehr ausgeben, verarmen müssen. Lehrt ihnen, dass ein bezahltes Kattun- kleid besser ist und besser kleidet, als ein seidenes, wenn man Schul- den hat. Lehrt ihnen, dass ein run- des, volles, gesundes Gesicht mehr werth ist, als fünfzig schwindsüchti- ge sog. Schönheiten. Lehrt sie gute, starke Schuhe tragen. Lehrt sie Ein- käufe machen und nachrechnen, ob die Rechnung auch stimmt. Lehrt ihnen, dass sie nach Gottes Ebenbilde geschaffen sind, und dass sie dieses Ebenbild mit star- kem Schnüren bloss verderben kön- nen. Lehrt ihnen einfachen, gesun- den Menschenverstand, Selbsthülfe und Arbeitsamkeit. Lehrt ihnen, dass ein rechtschaffener Handwer- ker in Hemdärmeln und mit der Schürze, selbst ohne ein Rappen Vermögen mehr werth ist, als ein Dutzend reich gekleidete und vor- nehme Tagediebe. Lehrt ihnen Gar- tenarbeit u. die Freuden der freien Natur. Lehrt ihnen, dass das Glück in der Ehe weder von dem äussern Anstand, noch von dem Gelde des Mannes abhängt, sondern allein von seinem Charakter. Habt Ihr ih- nen das beigebracht und sie haben es verstanden, dann lasst sie, wenn die Zeit gekommen, getrost 
heira-ten, 
sie werden ihren Weg 
schon Der Poppen von allein finden.» Schmunzeln ist gestattet, denn vie- les hat sich glücklicherweise geän- dert, aber einige dieser Kernsätze bleiben wohl ewige 
Wahrheiten. LACHENDES LIECHTENSTEIN Aus dem gleichnamigen Buch von Prof. Otto Seger, 
1982 Ausländische Weibspersonen Schon damals war die verwerfliche Neigung vieler Liechtensteiner Männer ein grosses Problem, dass sie oft Ausländerinnnen heirateten und brave Liechtensteinerinnen alt- ledig wurden. Das Parlament sollte Abhilfe schaffen, mit einem stren- gen Gesetz natürlich. Aus der De- batte: Abgeordneter A: Früher war es üblich, dass jede Ausländerin vor der Hochzeit dreihundert Gul- den vorlegen musste. Sonst bringt jeder eine Fabriklerin daher, wie es auch schon geschehen ist, und das darf nicht sein. Abgeordneter B: Warum dreihundert Gulden? Sie kann ja mehr haben. Abgeordneter C: Der Mann muss die Familie ernähren. Darf denn nicht ein Rei- cher eine Arme heiraten, wenn sie ihm gefällt? Protokoll: Kein Be- schluss. Auch die «ehrsame Gemeinde Va- duz» stellte schon vor mehr als 200 Jahren fest: Dass «Heurathen, durch welche ausländische und unbemit- telte Weibspersonen zugezogen werden, die Quelle der Armuth und die Ursache äussersten Verfalls sein können». Der Gemeinderat nimmt nicht ohne schmerzliche Empfin- dung wahr, dass Weibspersonen von den Mannsleuten beigelegt werden, die ausser eitler Kleidung wenig oder nichts mitbringen.Hasler 
hat er geheissen, war Jung- geselle und Bauer und in Nendeln daheim, wo man ihm nur «dr Pop- peri» sagte. In jüngeren Jahren ging er sogar zur Schtoberti, mit einem schwarzen Anzug - und dann soll er sich dort auf den Fussboden ge- legt und umgedreht haben. Wenn er staubig oder gar schmutzig wur- de, war dann das Fräulein nicht würdig, weiter von ihm besucht zu werden. Kein Wunder, dass er bei solchen Ansprüchen ledig 
blieb. SPRUCHE aus dem Volksmund, gesammelt (und auch angewendet) von Altvor- steher Emanuel Vogt aus Balzers. Rocha wia an Törk Suufa wia na Loch Flink wia na Wesele Langsam wia an Schnack Dumm wia na Kuah Schlau wia an Fochs Schtolz wia an Pfau Dräckeg wia na Sau Dortreba wia na Katz Flisseg wia na Biena Besseg wia nn Sack voll Flöh Schtarch wia nn Bär Lüga wia drockt Woor wies Evangele Fräch wia na Wanza G'schid wias Salomos Katz, (ene sei hintersche uf a Boom ufe, as mra s'Födla net gsächa hat.) Schnall wia na Reh Schnall wia nn Has Schtur wia nn Bock Schtärreg wia nn Esel Blöd wia nn Ochs Arm wia na Kelchamus Läschteg wia na Bräma Schtächa wia nn Igel Feist wia nn Morbel Schwarz wia nn Rapp Schwarz wia d'Nacht Schtähla wia d'Agerschta Rinna wia na Zääna Stingga wia Pascht Lüga as Balka krachend
	        

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