EINTRACHT OSTERN
l'W.i UNSER GASTFürstlicher Rat Robert Allgäuer Vaduz Zum hundertsten Geburtstag von Fürstl. Studienrat Dr. h.c. David Beck Wer wie die Liechtensteinische Trachtenvereinigung der Heimat- und Brauchtumspflege verpflichtet ist, für den geziemt es sich in die- sen Wochen, des hundertsten Ge- burtstages eines Mannes zu geden- ken, der sich als Heimatforscher und Gelehrter um Volk und Land von Liechtenstein bleibende Ver- dienste erworben hat: Oberlehrer Fürstlicher Studienrat Dr. h.c. Da- vid Beck (10. Mai 1893 - 21. Mai 1966). Ab 1938 lebte der Triesen- berger in Vaduz, wo er bis 1961 als Lehrer wirkte. David Beck war ein Patriot. Seine Bescheidenheit war charakteristisch. Von 1955 bis zu seinem Tode fungierte er als Präsi- dent des Historischen Vereins. Als erster Liechtensteiner wurde David Beck mit der Würde eines Ehrendoktors ausgezeichnet und zwar von der altehrwürdigen Uni- versität Basel. Der Verleihungstag (22. November 1963) ist als Tag der Ermordung Präsident Kennedys in die Weltgeschichte eingegangen. In der Laudatio heisst es über David Beck: «der ganz sich seinem Volke widmend, die noch lebendigen hei- matlichen Bräuche sorgfältig beob- achtet hat und mit besonderer Hin- gabe den in der Erde verborgenen Spuren der Vergangenheit nachge- gangen ist, der seine Entdeckungen nicht nur behutsam gesichert, son- dern auch eingehend beschrieben und vor allem die Kleinfunde im Liechtensteinischen Landesmuseum wohlgeordnet zusammengestellt hat; der sich mit seiner Redlichkeit bei seinen Mitbürgern das höchste Ansehen erworben hat und weitüber
die Grenzen des Landes hin- aus zum bewunderten Vorbild ei- nes durch sein Wesen nicht weni- ger als durch sein Wissen ausge- zeichneten Gelehrten geworden ist.» David Beck war «eine Persönlich- keit, die zeitlebens an der Unter- mauerung der geistigen Fundamen- te unseres Staates arbeitete» (Alex- ander Frick). Es wäre wünschens- wert, wenn das überaus vielseitige Schaffen von David Beck als Leh- rer, Fotograf, Botaniker, Volkskund- ler, Walserforscher, Genealog und vor allem als Archäologe in einem Sammelband dokumentiert werden könnte. D'Zähati (Kindbettbesuch) Wennd bi ünsch daheimat trüijar as Poppi uf d Wäält gcho ischd, hed s albi am zweita Sunntig darnaa an Zähati ggä. Scho lang vorhar gad ma gsotta und bbraata, gchüachlat und bbacha. Zur Zähati händ abar nu d Wiibar durfa cho. Alla, waa noh an bitz gfrüünd gsi sind, und darzua au noch d Nachbüürana van allna Si- ita hed ma darzua igglada. Käs Masbild hed abar durfa darbei sii. Wäga soo ama chleina Hosalottari, wia n ich dua noh eina gsi bi, hed abar niamat umgluagat. Am Sunntig z Mittag naa dr Väsch- par sind seh de aggrückt gcho, eine naa dr andara. Ds Poppi ischd i dr Zeina ama waarma Platzi im Ofa- wingchal gsi, und d Mamma - waa de albi grad chrängehi gsi ischd, wennd as Poppi gcho ischd - dia ischd au scho widar uuf gsi und im Ofawingchal näbat am Feescha- chind ghockat. Wennd de dia Wi- ibar gcho sind, händ seh zeerschd ds Poppi aggluagat und schi biraa- ta, wämm s ätta gliiha chönnti. Dr Teil händ gmeind: scho dr Mamma; discha händ gseid; eendar am Ätti. «Amaal ds Nasi hed s de scho van ämm, odar d Augi ...» Asoo händ seh dür und har gredt ... Wennd s de dungchlat hed, händ seh de ds Heigaa aggschirat. ImFotoportrait
von Walter
Wächter groossa bbluamata Chopfarbund hed na d Bäsi noh an par Chüachli mid na ggä. D Gotta und d Götti- mamma händ darzua noh an groos- sa Wegga Wiisbrood ubarcho. Wennd de alla fürt gsi sind, hed schi de au dr Ätti widar see \aa dur- fa. «Jetz daarfschd widar cho, schi sind alla fürt, und i ha dar scho au no ättas Guatsch uf d Siita taa», hed de d Mamma zum Ätti gseid. Mich händ seh de baald i ds Bett taa, und im Varschlaaffa ha n i noch zum Sämichlaas bbättat, das ar isch baald widar as Poppi sül bringa.David Beck BRAUCHTUM Ostern «Ostereiertütschen» Besonders schön an diesem österli- chen Brauchtum ist der Gedanke, der in einem griechischen Oster- brauch zum Ausdruck kommt: Wer mit einem Menschen ein Ei «tütscht», einem Menschen, mit dem er offenkundig oder auch nur in Gedanken in Streit oder Unfrie- den lebt, der muss allen Streit und allen Hader hinter sich lassen und vergessen, auf jeden Fall bis Christi Himmelfahrt. Auch wir kennen den schönen Brauch des Eiertütschens - «Spitz