Volltext: Was will Liechtenstein sein?

Ein junger Liechtensteiner erzählte mir, wie er neulich im Zuge von Sargans nach Zürich neidisch zwei ebenfalls jungen Schweizern zugehört habe. Sie hatten vor der Schweizer Volksabstimmung heftig über das Asylgesetz diskutiert und über den sozialdemokratischen Vorschlag, man solle inskünftig die Militärkredite der Volksabstimmung unterwer- fen (sogenanntes Rüstungsreferendum). Das Schweizer Volk ist bekannt - lich auf die populistische List der SPS nicht hereingefallen und hat die Kompetenzen über die Militärkredite beim Parlament belassen! Der junge Mann glaubte, dass man in Liechtenstein für nichts mehr kämpfen muss. Für keine Idee! Auch nicht für Materielles! Liechtenstein komme immer weniger vor. Wenn er ein Fahrradschild holt: gratis. Wenn ich ein Postautoabonnement für 50 Franken kaufe, zahlt mir die Gemeinde Eschen 25 Franken zurück. Liechtenstein leistet immer weniger Wider- stand. Liechtenstein zum «Null-Tarif»! Liechtenstein verflüchtigt sich. Sorgen machen mir Erscheinungen wie beim Kunsthaus und bei der Strafrechtsreform, im Kulturellen wie in fundamental-ethischen Be- reichen, wo man bis vor kurzem selbstverständlich und in ständiger Tra- dition in der FBP zu Hause und geschützt und unterstützt war und die zu den Fundamenten der FBP gehörten. Heute nicht mehr. Es bilden sich notgedrungenermassen neue Gruppen quer durchs Volk: Das sind nicht Leute, die Gefälligkeiten suchen, sondern die für Ideen stehen und dafür Zeit opfern. Den 2643 Petenten beim Schwangerschaftsartikel geht es um Fundamentaleres. Da kommt ein Ablösungsprozess aus dem Zentrum in Gang, der- weil die Partei den Rändern nachrennt und im Wettstreit mit der VU Zu- ckerbollen, Zuckersäcke verteilt. Das Phänomen ist komplex. Ich stelle nur fest. Ich weiss nicht, wohin die Reise geht. Vielleicht können wir nachher darüber 
diskutieren. 3.Die FBP und der Staat a)Wohl des Staates Ein etwa 40-jähriger Liechtensteiner hat mich aufmerksam gemacht, dass das heutige Referatsthema «Die FBP in der Zukunft» für die FBP atypisch beziehungsweise für die neue FBP typisch sei. Tatsächlich hät- ten die Alten in der FBP ein solches Thema nicht gestellt. Die Frage hätte 61 
Situation der Partei – die FBP in der Zukunft
	        

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