Volltext: Was will Liechtenstein sein?

lichkeit her definieren dürfe. Man könne nicht eine Ehefrau, welche die Ehe und Familie will und unbedingt erhalten möchte, praktisch der Rechte in der Ehe berauben mit dem Hinweis, die Gattin hätte ja die oberste Gewalt, weil sie sich letztlich von der Ehe lösen könne. Was am Staatsfeiertag 15. August 2001 passiert ist, hat die LAG in ihrem Wesen, in ihren Zielen und in ihren Mitgliedern getroffen. Man- cher von uns wäre erleichtert, wenn er das Vorgefallene mit Pressionen erklären könnte und wenn nicht ein Wechsel der Rechtsprinzipien da- hinter stünde. Denn die Demokratie lebt notwendig vom Vertrauen in die Gewählten und die Haltungen, wofür jene gestanden hatten. Wenn in Grundfragen das Vertrauen nicht mehr hält, bricht die Demokratie ein – und trauert die Freundschaft. Meine hoffende Annahme liesse auch den Ausweg, dass jetzt wieder frei diskutiert werden kann und die Dis- kussion nicht durch neue Zwänge, nun parteipolitische Regierungsloya- litäten, behindert würde. Dazu könnten die Mitglieder der Regierung selbst einen hervorragenden Beitrag leisten. Die Festigkeit in dieser wesentlichen Sache darf aber den Blick auch für das Übrige nicht verdecken. Oder wie es die indische Litera- turpreisträgerin Arundhati Roy mit Bezug auf die Fixierungen eines George W. Bush formuliert (wörtlich): «Der amerikanische Präsident hat gesagt: Ihr seid entweder mit uns oder mit den Terroristen. Dieses Paradigma akzeptiere ich nicht. Ich glaube, dass die ganze Schönheit der menschlichen Zivilisation, unsere Kunst, unsere Musik, unsere Literatur, sich solcher fundamentalistischen Positionen entzieht.»23 202Texte 
aus dem Nachlass von Gerard Batliner 23Rede vom 12. November 2001 in Paris bei der Entgegennahme des Grand Prix 2001 der Académie universelle des cultures, deutsche Übersetzung in: Tages-Anzeiger vom 27. November 2001, S. 57.
	        

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