Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Empirische Analysen relativ stabil bei rund 6 Skalapunkten. Bei der VU ist ein besonders posi­ tiver Ausschlag bei den TV-Sendungen und den Anlässen der Partei zu verzeichnen. Bei der FL dagegen wird bei genau diesen beiden Wahl­ kampfauftritten das grösste Minus registriert. Bei aller Vorsicht, die vor allem in Bezug auf kausale Schlussfolge­ rungen geboten ist, können wir festhalten, dass die VU als erfolgreichste Partei bei den Wahlen 1997 von der eigenen Klientel die besten Benotun­ gen für den Wahlkampf bekommen hat. Umgekehrt korrespondiert das relativ schlechte Wahlergebnis der FBPL mit der schlechten Bewertung des Wahlkampfes dieser Partei. 5.10.2 Kontaktaufnahme durch Parteien Bivariate Analyse Eine Entwicklung des Wahlkampfcs von der persönlichen Direktanspra­ che der Wählerinnen hin zu indirekter Beeinflussung durch Werbemittel • der Parteien ist unverkennbar. Trotzdem spielt das persönliche Gespräch immer noch eine gewisse Rolle, sei es in Form persönlicher Ansprache durch Parteienvertreterinnen oder aber durch politische Diskussionen im engeren privaten und beruflichen Umfeld. Netzwerkanalysen haben sich als ergiebige Methode erwiesen, um die Wirkung des Meinungsaus­ tausches im sozialen Beziehungsnetz der Wählerinnen herauszufiltern. Wir haben im Kapitel über das Wahlverhalten der Eltern bzw. der Ver­ wandten bereits auf entsprechende Ergebnisse hingewiesen. In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns auf die Direktansprachc durch Parteienvertreterinnen, um die Wirkung solcher Kontakte zu untersuchen. Ausgehend von den Ergebnissen anderer Netzwerkstudien dürfen wir damit rechnen, dass die politischen Diskussionen eher in einem homogenen Umfeld geführt werden. Das heisst konkret, dass VU-Parteineigerlnnen eher mit Vertreterinnen der VU in Kontakt kom­ men usw. Wir dürfen auch damit rechnen, dass eher dort politische Diskussionen geführt werden, wo ein politisches Interesse vorhanden ist oder wo sich eher eine Kontaktgelegenheit ergibt. Da ferner das politisch aktivste Alter in den mittleren Lebensjahren liegt, dürfte in diesen Altersklassen die Kontaktaufnahme am wahrscheinlichsten sein. Wegen der dominanten Rolle der Männer in der Politik ist auch zu erwarten, dass Männer eher als Frauen kontaktiert werden. 338
	        

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