Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Empirische Analysen Tab. 57: Logistische Regressionen der Parteineigungen der Eltern auf den Wahlentscheid (R und Pseudo-R2) Unabhängige Variable VU vs. FBPL FL vs. VU/FBPL Parteineigung des Vaters 
0.29 ** 
0.00 n.s. Parteineigung der Mutter 
0.18 ** 
0.08 * Pseudo-R2 
0.43 0.06 Pseudo-R2 (angepasst) 
0.43 
0.05 N 
574 547 nis der Parteineigung der Eltern nicht sehr viel. Die Vorhersagegenauig­ keit verbessert sich nur um 5 Prozent. Interessant ist aber, dass bei der Wahl der FL die Parteineigung der Mutter ein verlässlicherer Prediktor ist als die Parteineigung des Vaters. Wir lassen bei den weiteren Analysen die FL wieder ausser Betracht, weil bezüglich der Wahl der FL der Erklärungswert der Parteineigung der Eltern nicht sehr aussagekräftig ist. Beim Wahlentscheid für die VU oder FBPL hingegen spielt die politische Orientierung der Eltern offen­ bar eine sehr wichtige Rolle. Ist diese Rolle aber für alle Bevölkerungs­ segmente gleich bedeutend? Es würde der patriarchalen Tradition in der Politik entsprechen, wenn die Männer sich stärker am elterlichen Vor­ bild - insbesondere am väterlichen Vorbild - orientieren würden als die Frauen. Die nachlassenden sozialen Bindungen lassen weiter vermuten, dass die Ubereinstimmung mit den Eltern bei den Jüngeren weniger aus­ geprägt ist als bei den Alteren. Schliesslich würde es ins Bild einer dyna­ mischen Gesellschaft passen, wenn die Lockerung der Elternbeziehun­ gen von den besser Ausgebildeten schneller und früher vollzogen wird als von den weniger Gebildeten. Zwischen Männern und Frauen zeigt sich der erwartete Unterschied (Tab. 58). Wenn die Parteineigung der Eltern bekannt ist, verbessert sich die Prognose bei den Männern um 53 Prozent, bei den Frauen «nur» um 34 Prozent (Pseudo-R2 angepasst). Dabei haben bei den Männern die Väter einen deutlich grösseren Einfluss als die Mütter, während bei den Frauen die Väterdominanz nicht so spürbar ist. Bei der Altersgruppe der Jüngeren (20-39 Jahre) ist überraschender­ weise die Übereinstimmung mit der Parteineigung der Eltern grösser als bei den Älteren. Der Grund liegt einerseits darin, dass bei den Älteren die Parteineigung der Mutter den Wahlentscheid nicht beeinflusst. 232
	        

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