Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Wahlergebnis und Analysemethoden werden. Denn tatsächlich schneidet die FBPL in der Umfrage als Wahlverliererin schlechter ab als im amtlichen Ergebnis, während die VU als Wahlsiegerin und die FL aufgrund auskunftsfreudigerer Klientel posi­ tiver abschneiden. Die Abweichung der FL kann zusätzlich dadurch er­ klärt werden, dass das mittlere Alterssegment überdurchschnittlich im Sample vertreten ist und die FL gerade in diesem Alterssegment über­ durchschnittlich häufig gewählt wurde, wie wir später sehen werden. Die starke Ubervertretung der FL bei der zweiten Umfrage könnte einerseits mit dem nachlassenden Erinnerungsvermögen zusammenhängen. Ande­ rerseits handelt es sich bei dieser Umfrage über das Wahlabschneiden der Frauen um eine Thematik, die stark mit der Politik der FL in Verbindung gebracht wird und daher bei den Befragten eine suggestive Wirkung mit frauenfreundlicher und FL-freundlicher Antworttendenz ausgelöst haben könnte. Insgesamt dürfen wir aber festhalten, dass beide Umfra­ gen eine brauchbare Grundlage für eine Datenanalyse darstellen. 4.2.2 7.u den statistischen Analyseverfahren Die Daten aus der Nachwahlbefragung nach den Landtagswahlen 1997 werden in dieser Arbeit mittels bivariater und multivariater statistischer Verfahren analysiert. Es können nicht alle theoretisch möglichen oder praktisch sinnvollen Datenanalysen zur Darstellung gelangen, da der vorliegende Datensatz bereits eine unüberschaubare Menge an Kombi­ nationsmöglichkeiten bietet. Aufgrund der beschränkten Fallzahl (N = 769) werden einer Datenanalyse auch Grenzen gesetzt. In den meisten Fällen werden die Unterschiede zwischen den Parteien interessieren. Da nur drei Parteien kandidiert haben und auch die kleinste Partei über 10 Prozent der Stimmen erreicht hat, wird die Auswertung etwas erleichtert. Die Fallzahl der deklarierten FL-Wählerlnnen liegt aber trotzdem bereits knapp unter 100. Jeder weitere Break reduziert die Fallzahl in der entsprechenden Kategorie weiter, sodass schnell ein Vertrauensbereich erreicht wird, der statistisch signifikante Ergebnisse von vornherein ausschliesst. Beispielsweise wäre eine Analyse der Altersklassen der Wählerschaft der verschiedenen Parteien in den ver­ schiedenen Gemeinden aus diesen Gründen nicht möglich. Die hohe Repräsentativität und Validität der erhobenen Daten erlaubt es uns, bei den Datenanalysen von einer Normalverteilung der Stich­ 168
	        

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