Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Politisches System Liechtensteins zündeten, führten bereits nach fünf Ausgaben zum Rückzug des Redak­ tionsteams.265 Es folgten weitere Wechsel in der Redaktion, bis der Presseverein im dreizehnten Erscheinungsjahr einsehen musste, dass die finanzielle Basis für das Weiterbestehen dieser Wochenzeitung nicht mehr gegeben war, sodass am 10. September 1976 das Erscheinen definitiv eingestellt wurde. Maulwurf und Löwenzahn Es fehlte nicht an weiteren Versuchen, einen Gegenakzent gegen die par- teilastigen Medien zu setzen. Doch trotz dieser Versuche ist die Domi­ nanz der beiden Parteizeitungen praktisch ungebrochen. Der «Maulwurf», der im Zuge der neuen sozialen Bewegung in den 80er Jah­ ren lanciert wurde, erschien in unregelmässigen Abständen rund viertel­ jährlich von Juni 1985 bis Oktober 1989266 in insgesamt 16 Ausgaben. Der «Löwenzahn»267 als Nachfolgeprojekt wurde im September 1990 265 Das «unabhängige» Redaktionsteam wurde gezwungen, im Hinblick auf die Volksab­ stimmung über die Einführung einer 8 %-Klausel und der Einführung des Kandidaten­ proporzes eine Stellungnahme der Christlich-Sozialen Partei auf der Titelseite abzu­ drucken. Dies geschah in der Ausgabe vom 12. Oktober 1973. Das Redaktionsteam (Arthur Brunhart, Georg Burgmeier, Christine Kaufmann, Georg Kieber, Loretta Kieber, Heini Vogt, Paul Vogt, Wilfried Vogt) zog sich deswegen zurück und begrün­ dete den Rücktritt in einer ausführlichen Stellungnahme in den Landeszeitungen. (Liechtensteiner Vaterland/Liechtensteiner Volksblatt vom 13. Oktober 1973) 2M Herausgeber war der Presseverein Maulwurf. Die erste Ausgabe vom Juni 1985 ging an alle Haushaltungen in Liechtenstein. Die Redaktion der ersten Ausgabe bestand aus Roman Banzer, Kurt Hasler, Hilmar Hoch, Wilfried Marxer und Sonja Wächter. Im Editorial hiess es: «Mit dieser Zeitung möchten wir ... ein Forum schaffen, wo Alter­ nativen, Ketzerisches, Un-erhörtes für einmal auch in einer breiteren liechtensteini­ schen Öffentlichkeit diskutiert werden können. Denn wir glauben, dass dieses Land dringend eine echte und umfassende politische Auseinandersetzung braucht. Ohne schonungslos offene, gemeinsame Standortbestimmung werden wir auch weiterhin keine zukunftsträchtigen Perspektiven für unser Land entwickeln können.» Im Verlauf der Zeit gestaltete es sich aber immer schwieriger, die Motivation in der Freizeit aufzu­ bringen, um diese Zeitung weiterhin erscheinen zu lassen. In der letzten Ausgabe vom Oktober 1989 scheinen noch Hilmar Hoch und Sonja Wächter im Impressum auf. 267 «Löwenzahn - Magazin für Liechtenstein». In den ersten sieben Ausgaben von Septem­ ber 1990 bis Juni 1991 war Klaus Schädler geschäftsführender Redaktor. Im Oktober 1991 startete der Löwenzahn mit einem neuen Format. Michael Heinzel war bei den folgenden acht Ausgaben geschäftsführender Redaktor bis zum Ende des Löwenzahns im Oktober 1992. Der geschäftsführende Redaktor wurde unterstützt von weiteren ehrenamtlichen Redaktionsmitgliedern: Verena Bühler, Pepo Frick, Hilmar Hoch, Kurt Wächter, Markus Wille, Sabine Bockmühl, German Erne, Urs Nipp und Stefan Spren­ ger. Das Ende des Löwenzahn hatte noch ein gerichtliches Nachspiel für Michael Hein­ zel, weil er aufgrund einer Anzeige der Regierung wegen staatsbeleidigender Bemer­ kungen in der letzten Löwenzahn-Ausgabe angeklagt wurde. Das Verfahren endete 114
	        

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