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Um Mayenfeld zu entsetzen, hatte der Ööstreichische Oberst
Reitnauer in Balzers 1200 Mann gesammelt, mit welchen er am
5. Mai über den Fläscherberg nach Fläsch herabstieg, das Dorf
plünderte und in Asche legte. Sodann stellte er, die aus ihrem
Lager heranrückenden Bündner erwartend, seine Mannschaft in
Schlachtordnung auf und besetzte einige Anhöhen (wohl an der
Fläscher Allmeind), um den Bündnern in die rechte Flanke zu
fallen; während zugleich die Mayenfelder Besatzung zufolge ge-
troffener Abrede sıe im Rücken fassen sollte.
„Die Bündner sandten aber eine kleine Abtheilung von 85
Mann unter Joh. ”t. Guler und Thüring Enderlin voran, welche
unbemerkt bis an dıe feindlichen Schildwachen gelangten und so-
dann durch ein vlötzliches gewaltiges Geschrei den Feind derart
überraschten und in Schrecken setzten, dass dem nachrückenden
bündnerischen ‘ ewalthaufen wenig mehr zu thun übrig blieb, als
die Feinde zu verfolgen, von welchen etwa 300 im Rhein den Tod
fanden. Reitnauer vermochte sich kaum durch eine Furth zu retten.
Die Mayenfelder Besatzung hatte zwar zu seiner Unterstützung
220 auserlesene Mann entsandt, die aber in Folge eines Missver-
ständnisses auf dem Wege wieder umgekehrt waren. Unter den
gefallenen Vestreichern befanden sich viele, die auf geschworene
Urfehde hin in Castels freigelassen worden waren. Man wollte
nachher auf der Wahlstatt vielfach als Wahrzeichen ihres Meineides
die drei Schwörfinger aus dem Boden emporragen gesehen haben.
Die Mayenfelder Besatzung machte zwar in der Folge wiederholte
Ausfälle, wurde aber stets zurückgeschlagen.“ (Pl. -3. 800.)
Es ist berreiflich, wie bei alledem die Luzisteig - Besatzung
müssig blieb, da sie nur sehr schwach war.
Einem Hauptmann .'hyss von Untervatz gelang es, trotz
Gegenmassregeln Baldirons, Haldenstein einzunehmen, sowie Fels-
berg und Tamins für die Prätigauer zu gewinnen.
Baldiron, in Chur über ca. 2000 Mann verfügend, that Alles,
um die Prätigauer möglichst zu isoliren und zu verderben. Zu-
nächst ‘ ‘. Mai) eriff er das Schanfigg an, um dann beim Angriff
auf dıe Molinära-Schanze den Rücken sicher frei zu haben. Am
20. Mai nun rückte er gegen dieselbe vor, richtete jedoch nichts
aus, liess nun aber ın der Nähe des Prätigauer Walles Schanzen
aufführen, hinter welchen er ebenfalls ein Lager bezog.
Am Tage nach diesem Treffen, am 21. (22.?) Mai, fand ein
mit Baldiron verabredeter, aber wahrscheinlich etwas verspäteter