XLV
für die Natur und jugendlicher Tatendrang, dabei ein ungewöhn-
liches Forscherauge vermochte, zeigen die bei Jack 2 und
namentlich Matouschek 6 niedergelegten, für die kurze Zeit
ganz erstaunlichen Resultate seines Wirkens. Das in den Jahren
1895—1899 (nur weniges stammt von 1891— 1894) zusammen-
gebrachte enorme Material, eine Fülle von Seltenheiten ent-
haltend, setzt uns wesentlich in den Stand, ein nahezu ge-
schlossenes Bild der Laubmoosflora des mittleren Nordtirol zu
entwerfen und enthält überdies wichtige Beiträge für das Ober-
inntaler-, Ortler-, Meraner- und Tauerngebiet.
Auf seine Anregung ist ohne Zweifel auch die Tätigkeit
des Studierenden Hans Baer in Innsbruck seit dem Jahre 1897
zurückzuführen. Derselbe beteiligte sich bis 1901 gleichfalls
an der jetzt so geförderten Erforschung der Moosflora Inns-
brucks und unternahm auch weitere bryologische Excursionen,
so ım Juli 1899 nach Vorarlberg, im Mai 1900 in die Gegend
von Landeck und Dornbirn, im Juli 1900 nach Lechtal und
Pfitscbh, im September und Oktober 1900 nach Brandenberg
and Achental, im August 1901 nach Buchenstein,
Seit dem Jahre 1886 arbeitet Prof. Josef Blumrich in
höchst dankenswerter Weise an einer planmäßigen Erforschung
der Laubinoo-flora von Bregenz, wodurch zum erstenmale ein
annäherndes Gesamtbild der bryologischen Verhältnisse einer
Gegend des trotz seines Moosreichtums nach dieser Richtung
noch immer auffallend vernachlässigten Vorarlberg ermöglicht
wird, Auch von einzelnen anderen Punkten dieses Landes, so
namentlich vom Lünersee verdanken wir ihm Beiträge, Die
Auffindung der für Mitteleuropa neuen Rhynchostegiella Teesdalei
bei Bregenz dürfte hier ausdrücklich hervorzuheben sein,
Der in den letzten Jahren ins enorme gesteigerte Fremden-
besuch in Südtirol brachte es mit sich, daß auch der Moosflora
von mehrfacher Seite Beachtung zu Teil wurde, So sammelte
Dr. Ferdinand Quelle aus Göttingen bei seinem erstmaligen
Besuche Tirols im Jahre 1898 um Bozen und am Schlern,
Eine neuerliche intensive Durchforschung der trotz vielfucher
Bemühungen noch immer viel zu wenig gekannten Moosschätze
Bozens verdanken wir ferner einem mehrmonatlichen Aufent-
halte des Dr. Ernst Zickendrath aus Moskau im Frühjahre