Volltext: Die Flechten (Lichenes) von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein

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circa 20 Stellen) und Krempelhuber (4 p. 147, 229). Raben- 
horst 2 II. 1 [1845] enthält ebenfalls Standorte Ungers und 
Sauters, doch nur nach der Litteratur. Lecidea Sauteri darf 
als die hervorragendste Entdeckung Sauters hier erwähnt 
werden. Bedauerlicherweise steht indessen eine kritische Unter- 
suchung des von diesen beiden Autoren gesammelten, im 
Herbare des k, k. Gymnasiums zu Salzburg und des Museums 
Joanneum zu Graz befindlichen Materiales, während das Herbar 
des Ferdinandeums nur wenige tirolische Stücke besitzt, noch 
aus und es sind daher bei den seitherigen ungeheuren Fort- 
schritten der Lichenologie die hier meist bloss nach der Litteratur 
wiedergegebenen Daten mit der nöthigen Reserve aufzunehmen, 
Der belebende Einfluss, welchen Ludwig Ritter v. Heufler 
seit seiner Rückkehr nach Innsbruck auf die Pflege der 
Floristik von Tirol und Vorarlberg genommen hatte, zeigt sich 
auch auf dem Gebiete der Lichenologie auf das auffälligste. 
Derselbe begann im Jahre 1834*) daselbst auch Flechten zu 
sammeln und zwar zunächst mit seinem Freunde Ferdinand 
Baron Giovanelli, welche Thätigkeit die beiden auch auf 
ihren Landaufenthalten, der eine in Eppan, der andere auf dem 
Ritten fortsetzten. Bald darauf, schon 1837, folgten dieser 
Anregung die Chorherrn des Praemonstratenser-Stiftes Wilten, 
Stephan Prantner, der Entdecker von Cyphelium lucidum 
und Jos, Ant, Perktold. Aber auch andere Mitarbeiter an 
der damals von Heufler ins Leben gerufenen und organisierten 
Bewegung zur floristischen Landesdurchforschung berück- 
sichtigten nebenbei auch die Flechten, so F;, Ambrosi in 
Fassa (vergl. Koerber 3 p. 55), F. Frh. v. Hausmann auf dem 
Ritten und am Schlern, J. N. Hofmann um Brixen und 
Bruneck, M. v. Isser um Meran und Taufers, die Gebrüder 
A. u. C. Perini um Trient, Mich. Stotter in Stubai und 
Buchenstein, J. Traunsteiner bei Kitzbühel: siehe „Lecanactis 
grumulosa“ und Thelidium Ungeri bei Zwackh 1. Ein paar 
Exemplare brachte Dr. Hartmann vom Monte Baldo mit. 
An eigener Thätigkeit L. v. Heuflers für die Lichenen- 
") Die älteste Notiz ist „Lecidea contigua. var. calcarea“, Mühlauer 
Bach am 17. November 1834; siehe DT. 10 p. 283.
	        

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