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reichen Ergebnisse vou Dr. Johannes Lütkemüller in Gröden
vom Jahre 1893 und wenden uns sodann dem mykologisch
bisher so viel wie unbekannten Lande Vorarlberg zu, wo Prof,
Johann Rick S. J. in Feldkirch von 1895 bis zu seiner Ueber-
siedlung nach Brasilien (1903) in planmäßiger und durch-
greifender Weise die Erforschung der dortigen Pilzflora unter-
nommen hat. Die von ihm in der Folge (1—5: 1898—1903;
b. Rehm 5) publicierten Beiträge bilden eine der wichtigsten
und reichhaltigen Quellen des Gesamtgebietes für fast alle Ab-
teilungen dieser Pflanzenklasse, ja für manche bei uns sonst
fast ganz unbeachtet gebliebene Gruppen, wie Tuberaceen und
auf Insekten schmarotzende Pilze die ersten Grundlagen unserer
Kenntnisse.
An den Arbeiten Rick’s beteiligte sich auch hervorragend
H. Zurhausen S. J.; ferner wurden einzelne Funde von
P. Klene S. J.,-Reiber, Prof, Gottfried Richen 5. Ja
Rodewyck 58. J. und F, Wachter verwertet,
Aber auch in Tirol begann mit dem/rapid gesteigerten
Fremdenverkehr die Mykologie immer stärkeren Aufschwung
zu nehmen. Neben den vielen, am Schlusse dieser Skizze er-
wähnten Botanikern, welche auf ihren Ferienreisen den Pilzen
nur nebenbei Beachtung schenkten, mehrte sich zusehends die
ganz auf diesen Gegenstand gerichtete Tätigkeit auswärtiger
Fuchmänner, So widmete sich Josef Emanuel Kabät, Zucker-
fabriksdirektor iu Welwarn, jetzt in Turnau, Böhmen seit 1896
bis zur Gegenwart der durch zahlreiche Neuentdeckungen ge-
krönten Erforschung der parasitischen Pilze (Uredineen,
Imperfecti) in Südtirol (Enneberg, Villnöß, Gröden) und im
Jahre 1903 H. E. Cernf, Absolvent der pomologischen und
oenologischen Schule in Melnik, der Pilzflora von Meran (Bubak
1—4; Bubäk u. Kabät 1, 2; Kabät u, Bubäk 1; Juel 1;
Sydow 4; Vestergren 1). 1897—1899 machte Geheimrat
Dr. Albert Bernhard Frank in Tirol wertvolle Beobachtungen
über Pflanzenkrankheiten (1—3; siehe p. XLIL). Im Sommer
1898 besuchte Paul Sydow von Vorarlberg her das Stanzer-
tal, Paznaun und Innsbruck (1—4; Allescher 1; Bubäk 2);
im Jahre 1900 bereisten Otto Jaap und Paul Sydow
das Land und brachten hier ein umfangreiches Material