(reschıchte
der mykologischen Erforschung von Tirol, Vorarlberg und
Liechtenstein:
Von L. Grafen v. Sarnthein.
Die ältesten urkundlichen Quellen über den Verbrauch der
Speisetrüffel, nach C. Pardeller (1 p. 286) bis in das Jahr
1537 zurückreichend, sind als die ersten Nachrichten über den
hier behandelten Gegenstand anzusehen, Im „Tyroler Land-
reim“ (G. Rösch 1 [1557]) heißt es auch bereits: „... Lager-
thaler Tüpfling gayl, Derselben vil und nur wolfayl“. Indessen
scheint merkwürdigerweise das Vorkommen der echten Trüffel
in Tirol P. A. Mattioli (1: 1585) noch unbekannt gewesen
zu sein; dagegen finden sich bei ihm Angaben über drei andere
interessante Pilze aus dem Nonsberg: .Polyporus officinalis,
P, sulphureus und Elaphomyces cervinus (vergl. p. 183, 188, 535).
Weitere Spuren mykologischen Interesses tauchen erst
wieder im XVII. Jahrhundert auf; zunächst wird bei Anton
Roschmann (1 [1788] p. 8) nebst der Trüffel des Haidner-
schwammes (Pleurotus fuscus) Erwähnung getan; dann folgen
die ersten Pfadfinder der nachlinneischen Zeit: Dr. Joh. Ant.
Scopoli (2) beobachtete im Jahre 1767 bei Cavalese Rhizo-
pogon aestivus(?) und Crucibulum erucibuliforme (vergl. p. 309,
318); Ehrenbert Freih, v. Moll verzeichnete (2 [1785]) aus
dem Zillertale die: Morchel, „Hirschgrallen“ (Elaphomyces. cer-
vinus) sowie „Kalbfleischer, eine Art weisser Schwämme, die in
hohen Fichtenwäldern wächst“ und fand ebendort nach Dr. Franz
v. P. Schrank (1 [1792]) Gymnosporangium Sabinae und