Volltext: Die currätischen Herrschaften in der Feudalzeit

4) und 5) Castels und Schiers. Auch diese beiden 
Gerichte treten als solche erst in dem Zehngerichtenbund 
(1436) auf. 
Die Burg Castels (bei Luzein), welche dem ersteren 
Gerichte den Namen gab, gehörte ursprünglch vielleicht 
Edelleuten gleichen Namens, die noch im XV. Jahrhundert 
vorkommen!) und war später Sitz des Österreichischen 
Landvogtes für die ViII Gerichte (d. h. Schiers, Castels, 
Klosters, Davos, Belfort, Curwalden, St. Peter und Lang- 
wies). ®) 
Wenn die romanische Bevölkerung im Gericht Klosters 
«eigen» war, so‘ war sie ‘‚es wol auch in den beiden 
untern Gerichten des Prätigau. In beiden waren aber, und 
zwar schon: im X.V. Jahrhundert, auch Deutsche oder 
Walser sesshart. z.B. in der Umgegend ‚von Jenaz®) und 
in Seewir*:. die, nach Analogie von Klosters, jedenfalls 
als freıe Leute zu betrachten‘ sind, wahrscheinlich aber 
zahlreicher von unten als von obenher eingewandert waren 
und zu Ende des X.V. Jahrhunderts ohne Zweifel schon die 
überwiegende Mehrheit der Einwohner bildeten. Wenn in- 
dess ein österr. Inventar von 1543 nur 26 «eigene Leute 
im Gericht Schiers verzeichnet), so sind unter diesen wol 
i\ Nämlich J. de Castel in Urkunde ‚von 1321 (Mohr, Cod. Il 
n. 185). 
2) S. besonders die Inventarien des Schlosses Castels von 1548, 
1608 und 1614 (im Archiv Roffler). — Im nämlichen Gerichte lie 
auch die Burg Stadion (bei Luzein), welche den Edeln von Stadio 
den Namen gab. Ein Ritter von Stadion kommt in einer Urkun 
von 1354 vor (Mohr, Cod. III. n. 62). . 
3) Urk. v. 1394 (im Archiv Jenaz), wodurch Graf Friedr. von 
Toggenburg einen Markenstreit zwischen Denen von Jenaz und den 
W alsern ab « Dannusen » entscheidet. 
4) Urk. v. 1352 (Mohr, Cod. III. n. 51). Hier kauft Graf Friedr. 
von Toggenburg «daz gut daz man nempt Stürfis da die Wal- 
liser uff sesshaft sint und bei Sewis gelegen ist ». 
5) Inventar: des: Schlosses: Castels von:1548 (Archiv (Roffler) 
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